Modehaus SinnLeffers ist insolvent

SinnLeffers ist zahlungsunfähig. Am Montag wurde der Insolvenzantrag gestellt. Die Modehauskette wurde 2013 vom Konkurrenten Wöhrl übernommen, der selbst vor wenigen Tagen ein strategisches Insolvenzverfahren startete.

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Das Modehaus SinnLeffers wurde 2013 von der Modehauskette Wöhrl übernommen. Quelle: dpa

Die in Hagen ansässige Modehauskette SinnLeffers ist insolvent, teilte der Modehändler Wöhrl am Montagabend mit. Der Antrag habe „keinen Einfluss auf die operativen Geschäfte und die laufende Sanierung der Rudolf Wöhrl AG“. „Weder Standorte noch Mitarbeiter oder Geschäftsbeziehungen von Wöhrl sind davon berührt.“

Zuvor berichtete bereits das "Westfalen Blatt", SinnLeffers habe einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverantwortung vor dem Amtsgericht Hagen gestellt. Laut dem Bericht wurde Rechtsanwalt Thomas Kluth zum Sanierungsgeschäftsführer berufen.

Das Unternehmen selbst sowie das zuständige Gericht waren zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Die Geschichte des Traditionsunternehmens SinnLeffers reicht bis in die Mitte des 19. Jahrhundert zurück. Bundesweit gibt es laut dem Unternehmen 22 Filialen und 1400 Mitarbeiter. Das Modehaus wurde 2013 von dem einstigen Konkurrenten Wöhrl übernommen.

Wöhrl hatte selbst vor wenigen Tagen ein strategisches Insolvenzverfahren gestartet, um das Unternehmen zu sanieren. Das sogenannte Schutzschirmverfahren soll die Wöhrl-Gruppe erhalten und in die Profitabilität zurückführen, teilte die Rudolf Wöhrl AG vergangene Woche mit. Ein Schutzschirmverfahren schützt in die Krise geratene Unternehmen vor dem Zugriff der Gläubiger, ohne dass die Betriebe bereits Insolvenz anmelden müssen. Die Geschäftsführung kann das Nürnberger Unternehmen weiter lenken. Ihr wird allerdings ein Anwalt als „Sachwalter“ und externer Berater zur Seite gestellt.

Erst vor zwei Jahren übernahm Friedrich-Wilhelm Göbel die Geschäfte der SinnLeffers GmbH. 2008 musste SinnLeffers schon einmal beim Hagener Amtsgericht das Insolvenzplanverfahren in Eigenverantwortung anmelden. Nachfolgend wurden laut Informationen des Unternehmens 23 verlustbringende Häuser geschlossen.

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