Möbelkonzern Steinhoff will Anteile an Investmentholding PSG verkaufen

Steinhoff muss sich frisches Kapital besorgen und will deswegen einen Großteil seiner Anteile an der Investmentholding PSG verkaufen. Das dürfte einiges Geld in die Kassen spülen - aber nur wenn der Preis stimmt.

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Zu dem Möbelkonzern Steinhoff gehören auch die Poco-Märkte. Quelle: dpa

Düsseldorf Der in einem Bilanzskandal steckende und schwer angeschlagene Möbelkonzern Steinhoff sucht weiter nach Wegen, um sich Geld zu verschaffen. Nun sollen weitere Anteile an der in Südafrika notierten Investmentholding PSG Group versilbert werden. Die stark unter die Räder gekommene Steinhoff-Aktie reagierte in den ersten Handelsminuten positiv und stieg um rund 10 Prozent.

Investoren sollen nun 29,5 Millionen PSG-Aktien zum Kauf angeboten bekommen, wie Steinhoff am Montagmorgen mitteilte. Allerdings hat Steinhoff gewisse Preisvorstellungen, die nicht näher genannt wurden. Falls diese nicht erfüllt werden, würde kein Verkauf zustande kommen. Gemessen am Schlusskurs von Freitag wären die Papiere umgerechnet etwa 510 Millionen Euro wert.

Ein erstes Paket an PSG-Aktien hatte der Möbelkonzern bereits am 15. Dezember veräußert. Damals hatte das Unternehmen 20,6 Millionen Aktien oder 9,5 Prozent der Anteile an PSG verkauft. Dadurch hatte Steinhoff nach damaligen Angaben umgerechnet rund 293 Millionen Euro eingenommen. Nach dem Verkauf im Dezember hatte Steinhoff noch eine PSG-Beteiligung von gut 16 Prozent beziehungsweise rund 37 Millionen Aktien gemeldet.

Steinhoff hatte Unregelmäßigkeiten in mehreren Jahresabschlüssen eingeräumt, woraufhin zahlreiche Führungskräfte gehen mussten. Die Aktie war daraufhin abgestürzt und notiert nur noch im Cent-Bereich. In Deutschland laufen seit längerem Ermittlungen wegen möglicher Bilanzfälschungen gegen die Nummer zwei im weltweiten Möbelhandel hinter Ikea.

Wichtigste Aufgabe des neuen Managements ist es nun, den laufenden Betrieb sicherzustellen. Steinhoff ist hierzulande am Möbelhändler Poco beteiligt. Dieser sieht sich von den Turbulenzen nach früheren Angaben nicht betroffen. Am 26. Januar will Steinhoff nach jüngsten Angaben seine europäischen Geldgeber in London treffen. Ende vergangener Woche hatte Steinhoff zudem angekündigt, sich gegenwärtig in der Lage zu sehen, fällige Zinsen auf Schulden zu bezahlen.

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