Sommerferien Urlauber können auf Last-Minute-Schnäppchen hoffen

Touristen sonnen sich am Strand von El Arenal, einem der Hauptziele für deutsche und niederländische Touristen während der Sommersaison, auf der Balearen-Insel Mallorca. Quelle: dpa

Die Zwischenbilanz für das Sommerreisegeschäft fällt nach dem starken Vorjahr bislang eher mager aus. Dennoch sieht die Tourismusbranche keinen Grund zur Sorge, da die Reiselaune der Deutschen weiterhin hoch ist.

  • Teilen per:
  • Teilen per:

Die Bundesbürger gelten als Reise-Champions. Doch bislang schwächelt die Nachfrage nach Sommerurlaub. Auch wenn die Reiselaune Umfragen zufolge groß ist, liegt das Geschäft mit Sonne, Strand und Meer zum Jahresanfang leicht im Minus – dabei gelten die drei ersten Monate traditionell als starke Buchungszeit. Kurzentschlossene können nun auf Last-Minute-Schnäppchen hoffen.
„Insgesamt sind 58 Prozent des letztjährigen Sommerumsatzes zum jetzigen Zeitpunkt gebucht. Es steht also noch reichlich Umsatzvolumen aus, das es zu erobern gilt“, erläutern die GfK-Konsumforscher. Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) wertet die Daten von klassischen Reisebüros, Onlineportalen der Veranstalter und Internetportalen mit Pauschalreiseschwerpunkt aus.

Demnach lag der Buchungsumsatz für die Sommersaison bis Ende März ein Prozent unter dem sehr starken Vorjahreszeitraum. Die Ende April auslaufende Wintersaison weist bislang dagegen ein Umsatzplus von vier Prozent auf.
Gegen den Trend steigt allerdings die Nachfrage nach Sommerurlaub im eigenen Land. Bis Ende März berechnete die GfK ein Umsatzplus von drei Prozent für die schönsten Wochen des Jahres zwischen Ostsee und Alpen. „Der Rekordsommer im letzten Jahr beschert auch dem Deutschland-Tourismus steigende Buchungszahlen“, berichtet beispielsweise Branchenprimus Tui Deutschland.

Die Urlaubsplanung im Büro sorgt alle Jahre wieder für Stress und Frust. Welche Kollegen haben Vorrang, ab wann kann man einreichen, was passiert im Streitfall? Das müssen Sie wissen.
von Nina Jerzy

Diese Zahlen könnten auch dieses Jahr wieder erreicht werden, schließlich haben viele Deutsche ihren Sommerurlaub noch nicht gebucht. Die Reiseveranstalter glauben dennoch, dass viele ihre Entscheidung nicht bis zur letzten Minute aufschieben wollen. So betont etwa Tui: „Ein Last-Minute-Trend zeichnet sich aktuell nicht ab.“ Auch die DER Touristik erwartet kein überproportional starkes Last-Minute-Geschäft. Aktuell lägen die Buchungseingänge bei DER Touristik Deutschland über dem Vorjahr. Die Reisekonzerne haben aber durchaus auch ein Eigeninteresse, sich kein starkes Last-Minute-Geschäft zu wünschen, weil Preisnachlässe am Gewinn nagen.

Thomas Cook mahnt denn auch, vor allem Gäste, die in der Hauptsaison und mit Kindern verreisen wollten, sollten nicht mehr zu lange zögern. Durch die Germania-Insolvenz seien die Flugkapazitäten auf der Kurz- und Mittelstrecke noch einmal verknappt worden. „Daher gehen wir davon aus, dass besonders beliebte Ziele zur Hochsaison nahezu ausgebucht sein werden und Verbraucher ihr Wunschziel oder Wunschhotel kurzfristig nicht mehr buchen können“, erläutert Stefanie Berk, Vorsitzende der Geschäftsführung der Thomas Cook GmbH.

Grundsätzlich spricht viel für ein starkes Sommerreisegeschäft. Zwar hat sich die Konjunktur abgekühlt, doch die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist weiterhin gut, die Menschen sind in Konsumlaune. Nach dem Rekordjahr 2018 bescheinigt die Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) gute Aussichten für das aktuelle Tourismusjahr. Für mehr als 71 Prozent der Bevölkerung stand laut der FUR-Befragung schon im Januar fest, dass es 2019 sicher oder wahrscheinlich auf Urlaubsreise geht. Nur knapp 11 Prozent wollen keinen Urlaubstrip unternehmen.
Auch der Veranstalter FTI zeigt sich zuversichtlich: Nach der Zurückhaltung zum Jahresanfang hätten die Buchungen seit Februar wieder mehr Fahrt aufgenommen. „Die Reiselaune der Deutschen ist weiter ungebrochen hoch. Daher sind wir optimistisch, dass sich die Buchungslage für den Sommer trotz des ungewöhnlich späten Starts weiter positiv entwickelt“, argumentiert Ralph Schiller, Geschäftsführer bei der FTI-Group.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%