Trotz Investitionen Schwächelndes Kosmetik-Geschäft trübt Henkel-Bilanz ein

In der wichtigen Klebstoff-Sparte läuft es schlechter. Und das Beautygeschäft macht Sorgen. Die Henkel-Quartalszahlen in der Blitzanalyse

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Im Kosmetikgeschäft läuft der Konsumgüterriese den eigenen Ansprüchen hinterher. Quelle: dpa

Düsseldorf Der Düsseldorfer Klebstoff-, Waschmittel- und Beauty-Konzern Henkel hat seine Zahlen für das erste Quartal 2019 vorgelegt. Die wichtigsten Fakten:

  • Der

    Umsatz

    steigt um 2,8 Prozent auf

    4,97 Milliarden Euro

    . Bereinigt um Wechselkurseffekte und Akquisitionen und Firmenverkäufe

    stieg er organisch nur leicht um 0,7 Prozent

    .
  • Das

    bereinigte betriebliche Ergebnis (Ebit)

    sinkt um 5,6 Prozent auf

    795 Millionen Euro

    . Das drückt auch die bereinigte

    Umsatzrendite (Ebit)

    , die um 1,4 Prozentpunkte auf

    16 Prozent

    sinkt.
  • Das

    bereinigte Ergebnis je Vorzugsaktie

    gibt um 6,3 Prozent auf

    1,34 Euro

    nach.
  • Henkel-Vorstandschef

    Hans Van Bylen

    betont, dass „wir trotz eines zunehmend schwierigen Marktumfelds im ersten Quartal ein positives Wachstum verzeichnet“ haben. Er räumt aber ein, dass die Klebstoffsparte „durch die globale Abschwächung der Industrieproduktion in einigen Branchen beeinträchtigt war“. In der wichtigsten Sparte des Düsseldorfer Konzerns erwartet er „im Laufe des zweiten Halbjahres eine Verbesserung“.

Das fällt positiv auf

Probleme in den USA sind behoben: In Nordamerika läuft es wieder besser. Der Umsatz stieg organisch um 1,1 Prozent. Damit hat Henkel die Schwierigkeiten des vergangenen Jahres überwunden. Anfang vergangenen Jahres war der Umsatz wegen der Probleme bei der Umstellung des Logistiksystems in Nordamerika und dem massiven Preiswettbewerb im Massengeschäft eingebrochen.

Das fällt negativ auf

Kosmetik und Klebstoffe schwächeln: Der Bereich Beauty mit Marken mit Syoss, Schauma und Fa bleibt weiter das Sorgenkind. Der Umsatz sank organisch – bereinigt um Wechselkurseffekte und Zukäufe – im ersten Quartal um 2,2 Prozent auf 960 Millionen Euro. Auch die Profitabilität der Sparte sinkt weiter: Die Ebit-Marge ging von 15,8 auf 14,1 Prozent zurück. Denn für Henkel lief es im Einzelhandel in Westeuropa sowie China schlechter als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Aber eines fällt vor allem auf: Auch die größte Sparte von Henkel, das Klebstoff-Geschäft, schwächelt. Da bekommt der Konzern die schwächere Konjunktur in der Elektronik- und Autoindustrie zu spüren. Die Ebitmarge sank um 0,6 Prozentpunkte auf 16,5 Prozent.

Was jetzt passiert

Schlechter als im Vorjahr: Für das laufende Jahr hält Van Bylen an seiner Prognose von Plus zwei bis vier Prozent beim organischen Wachstum des Umsatzes fest. Das gilt auch für das bereinigte Ergebnis je Vorzugsaktie, das er „im mittleren einstelligen Prozentbereich unter Vorjahresniveau“ erwartet – aber bei konstanten Wechselkursen. Der Vergleichswert lag 2018 bei rund sieben Prozent. Dieser dürfte im laufenden Jahr also nicht erreicht werden.

Für das nächste Jahr und die folgenden rechnet der Henkel-Chef wieder mit einem höheren Ergebnis je Vorzugsaktie „im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich“. In diesem Jahr will Van Bylen rund 300 Millionen Euro zusätzlich ins Marketing- und Digitalgeschäft für die Konsumgütersparten investieren.

Ein kleiner Trost für die Aktionäre: Van Bylen erhöht trotz sinkender Rendite dieses Jahr die Quote für die Dividenden-Ausschüttung von 25 bis 35 Prozent auf 30 bis 40 Prozent. Bereits für 2018 war die Dividende für die Vorzugsaktie um 3,4 Prozent auf 1,85 Euro gestiegen.

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