
Paris Vor den großen Feierlichkeiten in diesem Monat deckten sich viele Chinesen mit Cognac ein, wie der Remy-Martin-Hersteller am Donnerstag mitteilte. Diese Vorratskäufe trugen demnach im abgelaufenen Quartal maßgeblich zum Umsatzplus von neun Prozent auf 323,3 Millionen Euro bei. Dies brachte auch die Anleger in Feierlaune: Die Aktie schoss zur Börseneröffnung um neun Prozent in die Höhe. Später lag sie noch gut drei Prozent im Plus.
Der Umsatz mit Cognac allein, dem größten Geschäftsbereich, erhöhte sich um mehr als 22 Prozent, wie das Unternehmen aus dem westfranzösischen Ort Cognac mitteilte. In China scheint damit die jüngste Durststrecke überwunden zu sein. Remy Cointreau hatte – wie auch seine größeren Rivalen Diageo und Pernod Ricard – zu spüren bekommen, dass die Chinesen angesichts des Anti-Korruptionskampfes der Behörden zögerlicher Cognac und andere Luxusgüter kauften.
Wegen dieser Schwäche hatte sich das Unternehmen, das unter anderem auch Cointreau-Likör herstellt, verstärkt auf die USA konzentriert – dem inzwischen größten Remy-Cointreau-Markt vor China. Auch in den Vereinigten Staaten lief das Geschäft dem Unternehmen zufolge zuletzt gut. Gerade dort wollen die Franzosen die Kunden auf den Geschmack der teureren Konzernmarken bringen. Dazu gehört auch der Cognac Louis XIII, der pro Flasche bis zu 3000 Dollar kostet.