737 Max Boeing zahlt Opfer-Angehörigen von Max-Abstürzen 100 Millionen

737 Max: Boeing zahlt Opfer-Angehörigen von Abstürzen 100 Millionen Quelle: dpa

Der US-Luftfahrtkonzern Boeing bietet Angehörigen von Opfern der Flugzeugabstürze in Indonesien und Äthiopien Finanzhilfen an. Der Konzern will dafür 100 Millionen Dollar bereitstellen.

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Der US-Flugzeugbauer Boeing hat den Hinterbliebenen der Opfer zweier Abstürze seines Modells 737 Max 100 Millionen Dollar zugesagt. Die umgerechnet rund 88,6 Millionen Euro sollten Härten abmildern und auch einen Teil der Lebenshaltungskosten der Familien der Opfer tragen, teilte das Unternehmen mit. Boeing bedauere den tragischen Verlust von Menschenleben und hoffe, dieses erste Engagement bringe etwas Trost, sagte Unternehmenschef Dennis Muilenburg.

Bei den Abstürzen in Indonesien und Äthiopien waren im Oktober und März insgesamt 346 Menschen getötet worden. Boeing muss deswegen mit Dutzenden Schadenersatzklagen rechnen. Angehörige der Absturzopfer in Indonesien haben einer Mediation zugestimmt, Familien der Toten in Äthiopien warten noch Ermittlungen ab.

Anwälte von Opferfamilien zeigten sich wenig beeindruckt von Boeings Millionen-Ankündigung. „Für die Gesamtheit der Verluste ist das eine sehr kleine Zahl“, sagte Robert Clifford, der Hinterbliebene des Ethiopian-Airlines-Absturzes vertritt. „Ich würde nicht einmal sagen, dass es ein guter Anfang ist.“ Sie Kollege Thomas Demetrio sprach von einer PR-Veranstaltung, der den Schadenersatz für die Familien nicht schmälern werde. Boeing solle lieber seine Flugzeuge sicherer machen.

Parallel verhandelt Boeing vor Gericht mit Angehörigen von Absturzopfern über einen Vergleich. Die Parteien hätten sich geeinigt, eine rasche Lösung auszuloten, damit die Betroffenen ohne lange Rechtsverfahren entschädigt werden können, hatte ein Boeing-Sprecher vergangene Woche erklärt.

Dabei geht es zunächst um den Absturz der 737 Max in Indonesien vom 29. Oktober. Doch auch wegen des Absturzes vom 10. März in Äthiopien ist Boeing mit solchen Klagen konfrontiert. Der US-Konzern steht im Verdacht, die Sicherheit der 737 Max vernachlässigt zu haben. Erste Untersuchungsberichte deuteten auf einen Softwarefehler als entscheidende Absturzursache hin.

Vorläufige Ergebnisse weisen darauf hin, dass eine von Boeing entwickelte Software für die Steuerung eine Rolle bei den Unglücken gespielt haben könnte. Boeing überarbeitet die Software. Maschinen des Typs 737 Max haben seit März weltweit Startverbot.

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