Abgasbetrug Staatsanwaltschaft weitet Ermittlungen gegen Audi aus

Die Staatsanwaltschaft in München weitet in der Diesel-Affäre ihre Ermittlungen gegen Audi aus. Erstmals rücken nun auch in Deutschland verkaufte Fahrzeuge in den Fokus. Grund sind Aussagen von Verkehrsminister Dobrindt.

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München Das gestrige Vorgehen von Verkehrsminister Alexander Dobrindt in Sachen Audi führt nun dazu, dass die Staatsanwaltschaft München II ihre Ermittlungen in der Diesel-Affäre gegen den Autobauer ausweitet. Das bestätigte die Behörde dem Handelsblatt.

Nun würden auch die europäischen Autoverkäufe überprüft, sagte Sprecher Ken Heidenreich. Bislang hatte die Staatsanwaltschaft München II nur wegen rund 80.000 Fahrzeugen ermittelt, die in den USA verkauft wurden. Dort hat sich Audi Anfang 2017 schuldig bekannt, mittels Abschalteinrichtungen den Abgasausstoß seiner 3-Liter-Fahrzeuge manipuliert zu haben.

Dobrindt hatte am Donnerstag erklärt, Audi habe unzulässige Abgas-Software verwendet. Die Software habe bewirkt, dass erkannt wurde, wenn das Auto auf einem Prüfstand war – dann wurden die Abgas-Reinigungssysteme angeschaltet. Es seien rund 24.000 Fahrzeuge betroffen, sagte Dobrindt am Donnerstag in Berlin. Am Mittwoch seien Auffälligkeiten bei Modellen Audi A8 und A7 mit V6- und V8-Dieselmotoren bekannt geworden. Es handele sich um Fahrzeuge der Baujahre 2009 bis 2013.

„Diese Informationen des Kraftfahrtbundesamt sind neu für uns“, so Heidenreich. Zu Auto-Verkäufen in Europa hieß es bisher bei der Staatsanwaltschaft, diese seien „nicht Gegenstand der Ermittlungen, da nach den bislang vorliegenden Auskünften des Kraftfahrt-Bundesamtes insoweit eine unzulässige Beeinflussung von Abgaswerten nicht festgestellt werden kann.“

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