Autobauer Nissans Prüfgesellschaft stellte bereits vor Jahren Zahlungen an Ghosn in Frage

Schon vor fünf Jahren hatten Prüfer auf Zahlungen an den den mittlerweile in Haft sitzenden Carlos Ghosn aufmerksam gemacht. Darauf reagiert hatte Nissan jedoch nicht.

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Nissan: Prüfer klopften wegen Zahlungen an Carlos Ghosn an Quelle: AP

Tokio Die Prüfungsgesellschaft von Nissan hat einem Insider zufolge wiederholt Zahlungen an den in Haft sitzenden ehemaligen Chef Carlos Ghosn in Frage gestellt. Die japanische Tochter von Ernst & Young, EY ShinNihon, habe vor etwa fünf Jahren mehrfach das Management des japanischen Autobauers auf Käufe von Luxushäusern im Ausland zur privaten Nutzung von Ghosn sowie ihm übertragene Aktienbezugsrechte aufmerksam gemacht.

Nissan habe jedoch betont, dass sowohl die Transaktionen als auch die Rechnungslegung in Ordnung gewesen seien, sagte die mit dem Vorgang vertraute Person am Mittwoch.

Nissan hatte in dem Skandal bislang betont, die mutmaßlich falschen Angaben gingen allein auf das Konto von Ghosn sowie eines weiteren Managers. Weder Nissan noch ein Sprecher der Prüfungsgesellschaft wollten sich dazu äußern.

Ghosn war am 19. November in Japan festgenommen worden. Einem Untersuchungsbericht von Nissan zufolge soll der 64-jährige Automanager jahrelang Firmengelder für private Zwecke veruntreut und seine Einkünfte um rund die Hälfte zu niedrig angegeben haben. Medienberichten zufolge bestreitet Ghosn die Vorwürfe. Sowohl Nissan als auch der japanische Partner Mitsubishi entließen mittlerweile den inhaftierten Renault-Chef als Vorsitzenden des Verwaltungsrats. Ghosn schmiedete einst das französisch-japanische Autobündnis, das den weltweit führenden Herstellern Volkswagen und Toyota Paroli bietet.

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