Autokonzern PSA weist Berichte über Preissteigerungen bei Ersatzteilen zurück

PSA soll mit Hilfe einer Software Preise nach oben getrieben haben. Der Konzern bestreitet das. Profitiert hätte auch ein anderer Autobauer.

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Paris Der französische Autokonzern PSA (Citroën, Peugeot, Opel) hat Medienberichte zurückgewiesen, wonach er mit Hilfe einer besonderen Software bestimmte Ersatzteilpreise nach oben getrieben haben soll. Die Anschuldigungen seien unbegründet, teilte ein Sprecher am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Paris mit. „PSA weist sie vollständig zurück.“

Nach Informationen von „Mediapart“, „Spiegel Online“ und dem Mediennetzwerk European Investigative Colloboration (EIC) erhielten PSA und der ebenfalls französische Hersteller Renault die betreffende Software von der Unternehmensberatung Accenture. Die Preissteigerungen hätten den beiden Herstellern hohe Extra-Gewinne eingebracht - es seien über zehn Jahre hinweg weltweit zusammen rund 1,5 Milliarden Euro zusammengekommen. Renault war zunächst nicht zu einer Stellungnahme zu erreichen.

Accenture teilte mit, die Berichte enthielten „zahlreiche Ungenauigkeiten und Interpretationsfehler“. Diese Wettbewerbsthemen seien schon seit Jahren Gegenstand eines Gerichtsprozesses. Laut „Mediapart“ beschuldigt der Erfinder der Software Partneo, Laurent Boutboul, die Unternehmensberatung und die beiden Hersteller, sein System zur Abstimmung von Preiserhöhungen benutzt zu haben.

Die Unternehmensberatung wies den Vorwurf von Absprachen zurück. „Accenture tauscht nicht sensible und/oder vertrauliche Informationen zwischen seinen Kunden aus.“ PSA teilte mit, der Konzern halte sich an das Wettbewerbsrecht. Laut „Mediapart“ hatte sich die französische Wettbewerbsbehörde im vergangenen Jahr eingeschaltet, eine Untersuchung wurde demnach aber schon nach einigen Monaten wieder eingestellt. Bei den Ersatzteilen gehe es um sichtbare Stücke wie Kotflügel oder Scheinwerfer. Laut Medien gibt es in Frankreich für diese Teile immer noch ein Herstellermonopol.

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