Henkel 2020+ Henkel setzt auf Wachstum - Aktie gibt nach

Henkel will unter seinem neuen Chef Hans Van Bylen bis 2020 beim Umsatz wachsen, kräftiger investieren und profitabler arbeiten. Die Anleger konnte die neue Strategie am Donnerstagmorgen nicht überzeugen.

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Der Vorstandsvorsitzende von Henkel, Hans Van Bylen Quelle: dpa

In den nächsten vier Jahren wolle Henkel ein durchschnittliches organisches Umsatzwachstum von 2 bis 4 Prozent erreichen, teilte der Hersteller von Pritt und Persil am Donnerstag in Düsseldorf mit. Das bereinigte Ergebnis je Vorzugsaktie solle im Mittel von 7 bis 9 Prozent pro Jahr wachsen. Die Ebit-Marge solle weiter steigen.

Eine konkrete Steigerungsrate nannte Henkel hier aber nicht. Auch setzte sich der Konzern - anders als in der Vergangenheit - kein genaues Umsatzziel. Bei seinen Plänen setzt der Konzern auf seine Top-Marken, deren Anteil am Gesamtumsatz in den kommenden vier Jahren auf 75 Prozent steigen soll.

Die Düsseldorfer setzen zudem weiter auf Übernahmen: "Neben dem organischen Wachstum werden auch Akquisitionen weiterhin ein integraler Bestandteil der Strategie von Henkel sein", hieß es.

Das ist die Strategie Henkel 2020+

Darüber hinaus sollen die Themen Digitalisierung und Dienstleistungen eine Rolle spielen. Unter anderem soll der Posten eines Chief Digital Officers geschaffen werden. Man wolle stärker kundenorientiert, innovativer und agiler werden, heißt es in der Mitteilung des Konzerns.

Das Programm soll "Henkel 2020+" heißen. "Wir haben viel erreicht", sagt Hans Van Bylen, Vorstandsvorsitzender von Henkel, in der Mitteilung. "Nicht zuletzt hat Henkel ein engagiertes weltweites Team, verbunden durch eine starke Unternehmenskultur, einen gemeinsamen Unternehmenszweck und klare Werte.“

Fünf Typen von CDO

Die Strategie hat die Anleger am Donnerstag nicht überzeugt. Die Aktien fielen um bis zu 2,1 Prozent auf 107 Euro und notierten so tief wie seit mehr als vier Monaten nicht mehr. Die mittelfristigen Prognosen seien ehrgeizig, begeisterten die Marktteilnehmer aber nicht sonderlich, urteilten die Analysten von Baader Helvea. Bei den meisten Kennziffern habe Henkel keine klare Zahlenspanne ausgegeben. "Das ist wahrscheinlich den schwierigen Marktbedingungen geschuldet, vor allem den geopolitischen Bedrohungen in Schwellenländern, nachlassende Konsumausgaben in den westlichen Ländern und ein härterer Wettbewerb."

Für DZ-Bank-Analyst Herbert Sturm bleibt Henkel dennoch der Favorit im Konsumsektor: "Trotz des derzeit herausfordernden Marktumfeldes in einigen Ländern und Regionen hat das Henkel-Management klar formulierte Ergebnisziele bis zum Jahr 2020 publiziert." Im kommenden Jahr werde das Wachstum seiner Einschätzung zufolge vor allem durch das Schwellenländer-Geschäft angetrieben werden.

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