Kodak-Pleite Der einstige Pionier steht vor dem Aus

Kodak hat Chapter 11 angemeldet und damit die Insolvenz nach US-Recht beantragt. Es ist der letzte Akt in einer Reihe von verzweifelten Schritten, die Substanz des 131 Jahre alten Unternehmens zu retten.

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Eastman Kodak ist pleite

„Als Erfinder muss man lange Zeit falsch liegen, um irgendwann Recht zu haben“, sagte einmal der Kodak-Angestellte Steven Sasson, in einem Interview aus dem Jahr 2006. Sasson erfand 1975 in den Forschungslaboren des Fotopioniers die erste digitale Kamera der Geschichte.

Er hatte aber Unrecht. Im Nachhinein betrachtet hatte Kodak zwar die richtige Technologie, aber war jahrelang die falsche Strategie gefahren. Nun ist Kodak Pleite. Dem Vermögen von fünf Milliarden Dollar stehen sieben Milliarden Dollar Verbindlichkeiten gegenüber. 131 Jahre Firmengeschichte stehen vor dem Aus.

Kodaks Foto-Innovationen
Kodak Brownie Quelle: Pressebild
Kodachrome-Film Quelle: Pressebild
Kodak Brownie 127 Quelle: Pressebild
Kodak Instamatic Quelle: Pressebild
Weltweit erste Digitalkamera Quelle: Pressebild
Kodak Profi-Spiegelreflexkameras Quelle: Pressebild
Digitale Bilderrahmen Quelle: Pressebild

Das Unternehmen, das einst eine Kamera für ein Dollar auf dem Markt brachte, hat den Trend in der Fotografie des neuen Jahrtausends verschlafen: die neue Kamera-Generation kommt ohne Kodakfilme aus. Im digitalen Zeitalter kann jeder „magische Kodak-Momente“ liefern: Kompaktkameras, Handys, Handhelds, sogar MP3-Spieler. In dieser Zeit ist das Fotografieren mit analogem Film zu einem Ritual nostalgischer Bohemiennes verkommen.

Die Kodak-Chronik

Dabei war Kodak durchaus ein eifriger Erfinder im Bereich der digitalen Fotografie. „Kodak hat den ersten Megapixel-Sensor erfunden, die erste Kamera mit hoher Resolution, die digitale Kompression“, zählte Sasson im Interview eifrig auf. Gewiss, Kodak erfand zahlreiche Technologien, doch das Geld damit verdienten die anderen. HP und Canon, Nikkon und Panasonic eilten dem alten Fotopionier davon.

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