Monsanto-Übernahme Bayer will Glyphosat-Prozesse mit Aufsichtsratsausschuss in den Griff bekommen

Die Klagen in den USA wegen des Unkrautvernichters Glyphosat lasten schwer auf Bayer. Nun soll ein neues Gremium die Prozessstrategie verbessern.

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Der Konzern steht wegen der 63 Milliarden Dollar schweren Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto – der Glyphosat entwickelt hatte – unter Druck. Quelle: Reuters

Leverkusen Bayer will sein Glyphosat-Problem mit einem eigens dafür ins Leben gerufenen Ausschuss im Aufsichtsrat in den Griff bekommen. „Der Aufsichtsrat sieht die negativen Auswirkungen, die von der Unsicherheit im Zusammenhang mit den Gerichtsverfahren auf den Aktienkurs und die Wahrnehmung der Stakeholder ausgehen, und wird das Unternehmen dabei unterstützen, den Themenkomplex entschlossen und mit Umsicht voranzubringen“, teilte der Dax-Konzern am Mittwochabend mit.

Ein neu gegründeter Aufsichtsratsausschuss, der sich aus acht Mitgliedern des Kontrollgremiums zusammen setzen soll, soll den Vorstand beraten und Vorschläge zur Prozessstrategie machen. Mehrere Mitglieder des Ausschusses haben nach Angaben von Bayer „umfassende Erfahrung mit komplexen Gerichtsverfahren.“

Bayer steht wegen der 63 Milliarden Dollar schweren Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto – der Glyphosat entwickelt hatte – unter Druck. Bayer-Chef Werner Baumann war auf der Hauptversammlung Ende April als erster amtierender Vorstandschef eines Dax-Konzerns von den Aktionären nicht entlastet worden.

Denn die Rechtsstreitigkeiten rund um Glyphosat lasten schwer auf dem Aktienkurs des mit Aspirin groß gewordenen Traditionskonzerns. Glyphosat steht unter Verdacht, Krebs zu erregen. In den USA sieht sich Bayer deshalb mit etwa 13.400 Klägern konfrontiert.

Mehr: Der Bayer-Konzern verspricht neue Wege in der Unkrautbeseitigung – abseits von Glyphosat. Doch zunächst strebt Bayer eine neue Zulassung des umstrittenen Mittels an.

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