Osram Vom Glühbirnenhersteller zum High-Tech-Konzern

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Preisverfall bei LEDs

Welche Dax-Konzerne vor allem im Ausland verdienen
Der Gesamtumsatz der DAX-30-Unternehmen legte zwischen 2008 und 2013 um 24 Prozent auf 1116 Milliarden Euro zu. Dabei steigen die im Ausland erzielten Erlöse um 33 Prozent auf 855 Milliarden Euro, während der Umsatz in Deutschland mit 261 Milliarden Euro lediglich um eine Milliarde über dem Wert von 2008 lag. Das geht aus einer Analyse der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hervor. Die Dax-Konzerne mit den prozentual größten Auslandsanteilen am Gesamtumsatz sind... Quelle: REUTERS
Platz 10 (1): K + SUmsatz 2013: 3,9 Milliarden, davon 3,3 im Ausland Auslandsanteil: 84 %Nach dem Gesamtumsatz betrachtet ist der Kali- und Salz-Spezialist ein kleiner Fisch im Dax und schwimmt dazu derzeit in unsicheren Gewässern. Der Düngemittelhersteller K+S teilt sich den zehnten Platz im Ranking mit einem der größten deutschen Automobilhersteller... Quelle: dpa
Platz 10: BMWGesamtumsatz 2013: 76 Milliarden Euro, davon 64 im Ausland Auslandsanteil: 84%Auch die Münchener erreichen einen Auslandsumsatzanteil von 84 Prozent. Volkswagen hält absolut betrachtet zwar den Rekord beim höchsten Auslandsumsatz - gut 159 Milliarden Euro erwirtschafteten die Wolfsburger im Ausland und damit so viel wie kein anderer Dax-Konzern - doch in Relation zum Gesamtumsatz erreicht VW nur eine Quote von 81 Prozent Auslandsanteil. Quelle: dpa
Platz 9: SAPUmsatz 2013: 16,8 Milliarden Euro, davon 14,3 im Ausland Auslandsanteil: 85 %Hohe Auslandsquote, aber am Gesamtumsatz gemessen eines der kleineren Unternehmen im Dax. Die fünf stärksten Konzerne gemessen an ihrem absoluten Auslandsumsatz sind: Volkswagen, Daimler, E.On, BMW und BASF. Doch fahren diese Unternehmen auch im Relation zu ihrem Gesamtumsatz die meisten Erlöse im Ausland ein? Das Ranking gibt Aufschluss. Quelle: dpa
Platz 7 (8): SiemensUmsatz 2013: 75,9 Milliarden Euro, davon 65,1 im Ausland Auslandsanteil: 86 %Der Technologiekonzern aus München wollte zum weltweiten Infrastruktur-Spezialisten werden, diese Strategie funktionierte nicht. Siemens-Chef Joe Kaeser baut derzeit kräftig um und will explizit auch das Auslandsgeschäft neu strukturieren, um an alte Erfolge anzuknüpfen. Den 7. Platz teilen sich die Münchener mit... Quelle: dpa
Platz 7: HenkelUmsatz 2013: 16,2 Milliarden Euro, davon 14 im Ausland.* Auslandsanteil: 86 %Der Waschmittel -und Klebstoffkonzern aus Düsseldorf wächst vor allem in Asien. Chef Kasper Rorsted kündigte 2011 an, dass China bis 2015 zum zweitgrößte Markt für den Konzern werden solle.*Die im Geschäftsbericht unter Corporate ausgewiesenen Umsätze können keiner Region zugeordnet werden und gehen nicht in die Untersuchung ein. Quelle: dpa
Platz 6: BayerUmsatz 2013: 40,2 Milliarden Euro, davon 35,3 im Ausland Auslandsanteil: 88 %Der Pharma- und Chemiekonzern trumpft mit satten 88 Prozent Auslandsanteil auf. Konkurrent BASF (mit 59,5 Mio. Euro Auslandsumsatz die Top 5 gemessen am absoluten Umsatz), kommt dagegen nur auf 80 Prozent. Quelle: dpa

Etwa zehn Euro dürfte die LED-Lampe in klassischer Birnenform mit einer Leistung von 40 Watt, die Osram europaweit anbieten will, im Baumarkt kosten. Viel Geld, doch vor wenigen Jahren musste der Kunde dafür noch 70 Euro zahlen. Das neue Osram-Produkt spart viel Energie und hat eine Lebensdauer von rund 25 000 Stunden. Eine klassische Glühlampe gibt nach etwa 2000 Stunden den Geist auf.

Gut zehn Millionen Euro investiert Osram in die neue Fertigung in Eichstätt. Dehen setzt damit auf die rasche Verbreitung der LED-Lampen. In Deutschland liegt der LED-Anteil schon bei 25 Prozent mit stark steigender Tendenz. Im Herbst, so erwarten Experten, wird für Endverbraucher erstmals die Preisschwelle von zehn Euro unterschritten. Das dürfte noch einmal für kräftigen Rückenwind beim Geschäft mit LED-Leuchten für Privathaushalte sorgen.

Osram erzielt 34 Prozent seines Umsatzes mit den neuen Leuchten auf Halbleiterbasis; in drei Jahren sollen es 50 Prozent sein. Insgesamt wächst der weltweite Lichtmarkt, vor allem dank der raschen Urbanisierung in Schwellenländern, jedes Jahr um sieben Prozent. In China sind es sogar gut 20 Prozent.

Zahl der Mitarbeiter

Das LED-Licht bietet, anders als traditionelles Licht, neue Möglichkeiten: Es sorgt nicht nur für helle Wohnungen, Büros oder Straßen, sondern beeinflusst auch die Befindlichkeit. Im Münchner Klinikum rechts der Isar etwa verwenden die Mediziner LED-Leuchten in der Schmerztherapie. Auf Langstreckenflügen kann das neuartige Licht den gefürchteten Jetlag mildern. Möglich machen dies die unterschiedlichen, sehr feinen Farbabstufungen, die sich mit LED-Licht erzielen lassen. Biodynamisches Licht nennen das die Forscher bei Osram in Regensburg.

Studenten als Tester

Zusammen mit der Hochschule München testet Osram, wie Licht die Aufmerksamkeit der Studenten beim Lernen beeinflusst. In einem Seminarraum der Hochschule hat Osram dazu zwölf LED-Deckenleuchten aufgehängt. Mit ihnen lässt sich das Licht jeder Tageszeit simulieren; vor allem das für die Steuerung aller biologischen Funktionen so wichtige blaue Licht. Die Augen haben spezielle Zellen, die nur dieses Licht aufnehmen und verarbeiten.

Erste Resultate zeigen, dass die Aufmerksamkeit durch das gesteuerte LED-Licht um 30 Prozent höher ist als bei traditionellem Licht. Vor allem das gefürchtete Mittagstief setze gar nicht mehr oder erst später ein, berichten die Studenten.

Um bei solchen Anwendungen vorne mitzuspielen, investiert Osram kräftig in die Forschung. 6,4 Prozent seines Umsatzes hat Osram im vergangenen Jahr konzernweit dafür ausgegeben. In Regensburg, dem Zentrum der LED-Aktivitäten mit gut 1500 Mitarbeitern in der Forschung, liegt die Quote sogar bei zehn Prozent.

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