Thyssenkrupp Kerkhoff soll offenbar zwischenzeitlich Chefposten übernehmen

Thyssenkrupp: Oliver Burkhard, Guido Kerkhoff, Heinrich Hiesinger und Donatus Kaufmann (v.l.n.r.) Quelle: REUTERS

Thyssenkrupps Finanzvorstand Guido Kerkhoff soll laut einem Medienbericht Interimschef werden. Der bisherige Vorstandschef Heinrich Hiesinger hatte Ende vergangener Woche überraschend das Handtuch geworfen.

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Thyssenkrupp-Finanzchef Guido Kerkhoff soll nach dem Rücktritt von Vorstandschef Heinrich Hiesinger einem Zeitungsbericht zufolge übergangsweise die Führung des Mischkonzerns übernehmen. Kerkhoff solle als Interimschef das Unternehmen stabilisieren, berichtete das "Handelsblatt" am Mittwoch unter Berufung auf Unternehmenskreise.

Mit Kerkhoff wolle sich der Aufsichtsrat Zeit verschaffen, eine dauerhafte Lösung zu finden, berichtete die Zeitung. Es gebe bereits eine Liste von möglichen internen und externe Kandidaten. Die Federführung liege bei Aufsichtsratschef Ulrich Lehner. Thyssenkrupp wollte sich dazu nicht äußern.

Hiesinger hatte Ende vergangener Woche überraschend das Handtuch geworfen - wenige Tage nach Abschluss des Stahl-Joint-Ventures mit Tata Steel. Hiesinger war von einigen Investoren zuvor als zu behäbig beim Konzernumbau kritisiert worden. Kerkhoff ist ein langjähriger Weggefährte Hiesingers und hatte die Verhandlungen mit Tata maßgeblich vorangetrieben. Er war 2011 von der Deutschen Telekom zu Thyssenkrupp gewechselt - wenige Monate nachdem Hiesinger das Ruder übernommen hatte.

von Christian Schlesiger, Jürgen Berke, Mario Brück, Peter Steinkirchner, Saskia Littmann

Thyssenkrupp hatte nach dem Rücktritt Hiesingers mitgeteilt, dass der Mischkonzern zunächst von den übrigen Vorstandskollegen geführt werden soll. Zu dem Triumvirat gehören neben Kerkhoff Personalvorstand Oliver Burkhard und Compliance-Vorstand Donatus Kaufmann. Die Suche nach einem neuen Vorstandschef dürfte schwer werden, zumal die Interessen im Konzern mit den Finanzinvestoren Cevian und Elliott, der Krupp-Stiftung und den Arbeitnehmervertretern nur schwer unter einen Hut zu bringen sind. Ein Name, der kursiert, ist der des früheren Thyssenkrupp-Managers Stefan Kirsten. Kirsten war von 2002 bis 2006 Finanzchef des Ruhkonzerns und zuletzt in gleicher Funktion für den Immobilienkonzern Vonovia tätig, den er kürzlich verließ. Credit Suisse bezeichnete Kirsten in einem Marktkommentar als interessante Option, da er als Thyssen-Finanzchef bei Investoren und am Markt einen gut Ruf gehabt habe und derzeit frei sei.

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