Übernahmepläne Kuka verhandelt mit Midea über Schutz von Kundendaten

Roboterhersteller Kuka und der chinesische Konzern Midea verhandeln über Möglichkeiten, die Daten von Kuka-Kunden vor dem Zugriff durch den chinesischen Hausgeräteproduzenten zu schützen.

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Midea möchte Kuka übernehmen. Quelle: dpa

Kuka-Chef Till Reuter verhandelt mit dem chinesischen Hausgerätekonzern Midea über Möglichkeiten, die Daten von Kuka-Kunden vor dem Zugriff durch Midea zu schützen. Wie die WirtschaftsWoche aus Kreisen beteiligter Banken erfuhr, ist die Datensicherheit einer der wichtigsten Teile einer geplanten Investorenvereinbarung mit Midea. In dieser Vereinbarung sollen auch Arbeitsplätze und Standorte abgesichert werden, sagt ein Beteiligter. Reuter strebe dabei „außergewöhnlich lange Laufzeiten von deutlich über fünf Jahren“ an.

Der Kuka-Großaktionär Midea möchte Kuka übernehmen. Deutsche Autobauer fürchten, dass China dadurch Zugriff auf die Daten der online vernetzten Kuka-Roboter bekommt, die in vielen Autowerken stehen. Die Roboter wissen stets genau, welche Autos mit welcher Ausstattung wie oft vom Band rollen, auch über neue Modelle ist Kuka oft frühzeitig informiert. Solche Informationen können etwa für die chinesische Autoindustrie von hohem Wert sein.

Es waren nach Informationen der WirtschaftsWoche die Bedenken deutscher Autohersteller, die den zunächst sorglosen Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) auf den Plan gerufen haben. Erst nach Warnhinweisen von Automanagern plädierte er für Gegenangebote europäischer Unternehmen. Solche Gegenangebote blieben allerdings aus. Kurz nach Gabriels öffentlicher Parteinahme betonte Daimler-Chef Dieter Zetsche jedoch, dass er keine Angst vor chinesischer Einflussnahme bei Kuka habe. In Gabriels Umfeld heißt es, es habe den Minister schwer erbost, dass ihm Automanager wie Zetsche offenbar aus Sorge um den Absatzmarkt China öffentlich in den Rücken fielen.

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