VW-Dieselskandal OLG prüft Schadenersatz-Urteile gegen Porsche SE im September

Sowohl die Porsche SE als auch ihre Klagegegner gehen in Berufung. Die Porsche SE hält die Mehrheit der Stimmen in der Volkswagen AG.

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Nach Ansicht des Richters hatte die Porsche SE die Kapitalmärkte zu spät über die finanziellen Folgen des Dieselskandals informiert. Quelle: dpa

Stuttgart Im Zusammenhang mit dem Dieselskandal bei VW wird sich das Oberlandesgericht Stuttgart im September mit den Schadenersatz-Urteilen gegen die VW-Dachgesellschaft Porsche SE beschäftigen. Die Holding war im Oktober vom Landgericht dazu verurteilt worden, zwei Investmentfonds zusammen rund 47 Millionen Euro zu zahlen. Nach Ansicht des Richters hatte die Porsche SE die Kapitalmärkte zu spät über die finanziellen Folgen des Dieselskandals informiert (Az. 22 O 101/16 und 22 O 348/16).

Das Unternehmen ging in Berufung, weil es die Klagen für unbegründet hält. Die Kläger legten ebenfalls Rechtsmittel ein, weil sie eigentlich mehr Geld wollten. Am 12. September werde daher nun das OLG den Fall verhandeln, sagte eine Sprecherin.

Die Porsche SE (PSE) mit Sitz in Stuttgart, die von den Familien Porsche und Piëch kontrolliert wird, hält mit gut 53 Prozent der Stimmrechte die Mehrheit an der Volkswagen AG. Ihre eigenen Ergebnisse hängen nahezu ausschließlich an der Entwicklung der Geschäfte in Wolfsburg. Die zwei Fälle, in denen es im Oktober überraschend die Urteile gab, gehören zu einer Reihe von fast 200 Aktionärsklagen in Stuttgart, mit denen Anleger Schadenersatz erstreiten wollen.

Ob es zu all diesen Fällen gegen die Porsche SE einen eigenen Prozess nach dem Kapitalanlegermusterverfahrensgesetz (KapMuG) in Stuttgart geben muss, entscheidet das Oberlandesgericht schon an diesem Mittwoch. Möglich wäre auch, sie dem bereits seit vergangenem Jahr laufenden Musterverfahren gegen VW in Braunschweig zuzuordnen.

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