Zulieferer Bosch will bei Jobabbau möglichst auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten

Der Autozulieferer will den Abbau von 1000 Stellen sozialverträglich gestalten. Schon bald soll es Gespräche mit den Arbeitnehmern geben.

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Bosch will möglichst auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten Quelle: dpa

Der Autozulieferer Bosch will bei den angekündigten Stellenstreichungen in der Lenksystem-Sparte möglichst auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten. Der Konzern hatte am Donnerstag mitgeteilt, in diesem Segment angesichts schlechter Geschäfte bis Ende 2022 weitere 1000 Arbeitsplätze in Schwäbisch Gmünd im Osten Baden-Württembergs abbauen zu wollen.

Eine Sprecherin sagte am Freitag auf Anfrage, Ziel sei es, den Stellenabbau sozialverträglich zu gestalten und auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. „Ob uns das gelingen wird, wird man sehen.“ Man wolle dazu zügig mit Arbeitnehmervertretern ins Gespräch kommen.

Derzeit sind 5000 Mitarbeiter am Bosch-Standort in Schwäbisch Gmünd beschäftigt. Erst am Dienstag hatte Bosch bekanntgegeben, dass angesichts der sinkenden Nachfrage nach Diesel- und Benzinautos in den kommenden zwei Jahren gut 1600 Arbeitsplätze in der Antriebssparte an den Standorten in Stuttgart-Feuerbach und Schwieberdingen wegfallen sollen. Auch hier sollten betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden, hieß es von Bosch.

Der Bosch-Betriebsratschef am Standort Schwäbisch Gmünd, Alessandro Lieb, sagte, die Mitarbeiter hätten mit Empörung und Bestürzung auf die Nachricht des Stellenabbaus reagiert. „Viele sind betrübt und haben berechtigte Existenzängste“, sagte er.

Es sei nicht akzeptabel, dass die Belegschaft über Kostensenkungsmaßnahmen und einen Personalabbau die Zeche für die schwierige Lage zahlen müsse, „denn ich sehe dort schon auch ein Stück weit Missmanagement“.

Bosch beschäftigt weltweit momentan rund 410.000 Menschen, davon 140.000 in Deutschland. Bei dem Unternehmen hängen nach Angaben vom Mai weltweit etwa 50.000 Arbeitsplätze allein vom Diesel ab.

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