Hauptversammlung des Start-up-Investors „Wollen durch die schwarze Null“ – Rocket Internet will profitabler werden

Im laufenden Jahr will Rocket Internet die Gewinnzone erreichen. Die Anleger fordern allerdings auch eine neue große Investition.

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Rocket Internet: Start-up-Investor will profitabler werden Quelle: dpa

Berlin Der Start-up-Investor Rocket Internet soll Firmenchef Oliver Samwer zufolge im laufenden Jahr profitabler werden. „Wir wollen durch die schwarze Null kommen“, sagte Samwer am Freitag auf der Hauptversammlung. Im vergangenen Jahr war dies mit einem auf sechs Millionen Euro geschrumpften Fehlbetrag schon fast der Fall gewesen.

Zugleich kündigte der 45-Jährige für 2018 Verbesserungen des Aktienkurses an: „Wir sind noch nicht zufrieden.“ Das Berliner Unternehmen, das unter anderem an Hellofresh, Home24 oder der Global Fashion Group beteiligt ist, ist inzwischen im Nebenwerteindex MDax gelistet. Die Aktie büßte am Freitag gut ein Prozent auf rund 25 Euro ein und lag damit weit unter dem Ausgabepreis von 42,50 Euro.

Rocket gründet zum einen Firmen oder investiert in bereits bestehende Geschäfte. Dafür hält Samwer nach eigenen Worten unter anderem Ausschau in den Bereichen Software, Fintech und Künstliche Intelligenz. Allerdings sind die Berliner seit langer Zeit nicht mit einer größeren Investition aufgefallen.

Michael Kunert von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) forderte: „Wir brauchen etwas Neues.“ Dabei könnte die Firma aus dem Vollem schöpfen: Mitte Mai lagen 2,6 Milliarden Euro auf der hohen Kante. Samwer wies darauf hin, dass es schwer sei, geeignete Investitionsmöglichkeiten zu finden: „Das läuft nicht wie am Fließband.“

Im laufenden Jahr stehen – wie schon 2017 als Hellofresh und Delivery Hero an die Börse gingen – mindestens zwei weitere Neuemissionen von Rocket-Beteiligungen an. Der Online-Möbelhändler Home24 will sein Debüt nächsten Freitag in Frankfurt feiern. Den Hellofresh-Konkurrenten Marley Spoon zieht es nach Australien, wo der Börsengang im Juli geplant ist.

Die Hauptversammlung wollte Rocket nutzen, um den Aufsichtsrat auf vier von bisher acht Mitgliedern zu verkleinern. Den Vorsitz sollte der frühere Pro-Sieben-Sat-1-Manager Marcus Englert behalten.

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