Mittelstand Warum sich die Energiewende im Unternehmen lohnt

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Der Aufwand lohnt sich

Beim Drogeriekonzern Rossmann mit Sitz im niedersächsischen Burgwedel sorgt ein ausgefeiltes System von Energiemessstellen dafür, dass harte Zahlen zum Stand des elektrischen Energieverbrauchs jederzeit auf Knopfdruck vorliegen. Bei mehr als 2100 bundesweiten Verkaufsstellen und acht Lager- und zwei Verwaltungsstandorten mit insgesamt 32.000 Mitarbeitern kein ganz einfaches Unterfangen. „Wir haben deshalb im Jahr 2011 mit einem neuen Energiemanagement-Team in der Zentrale begonnen, eine umfassende Energiedatenbank aufzubauen“, sagt Ulrich Mende, Geschäftsleiter für Bau- und Gebäudemanagement bei Rossmann.

Mehr als 1,5 Millionen Euro investierte das Unternehmen in eine zentrale Infrastruktur zur Erfassung von Stromdaten und in die Installation von mehr als 4.000 lokalen Messgeräten für den Energieverbrauch der Filialen und aller Klima-, Licht- und Lüftungsanlagen. Viertelstündlich senden die lokalen Zähler seither Informationen an die zentrale Messdatenerfassung.

Der Aufwand lohnt sich für das Unternehmen. Zeigen die Daten Auffälligkeiten wie einen nicht nachvollziehbaren Anstieg des Energieverbrauchs, überprüfen Experten aus Mendes Team sofort, was die Ursachen sind. „Durch die Live-Daten zum Energieverbrauch können wir schnell reagieren und geeignete Konzepte und Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs oder zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit vor Ort entwickeln und umsetzen“, sagt der Manager. Die Mitarbeiter der Gebäudeleittechnik können aus der Zentrale heraus per Fernzugriff die Heizungs-, Lüftungs- und Lichtanlagen überprüfen und optimal einstellen.

Welche Maßnahmen Wirkung zeigen und welche nicht, zeigt das smarte Mess-System innerhalb kürzester Zeit. „Bereits im ersten Jahr haben wir mehr als 600.000 Euro Energiekosten eingespart“, berichtet Mendes. Mittlerweile liegt die jährliche Einsparung im Vergleich zur Zeit vor dem Messstellen-System bei mehr als einer Million Euro. Die Investitionskosten für das neue Energiecontrolling hatte das Unternehmen nach nicht einmal zwei Jahren also schon wieder eingespielt. „Auf Basis der Energiedatenbank und des Controllingsystems haben wir in den vergangenen sechs Jahren mehr als 300 neue Möglichkeiten gefunden, mit denen wir an den verschiedenen Standorten Energie sparen.“ Jedes Jahr kommen neue Maßnahmen und Projekte hinzu – dem Energiemanagement-Team gehen die Ideen zum Energiesparen nicht aus.

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