Drittgrößter deutscher Versicherer US-Steuerreform drückt Gewinn von Talanx

Talanx Quelle: dpa

Die amerikanische Steuerreform wirkt sich auch auf das Geschäft des Versicherers Talanx aus. Trotz höherer Einnahmen sank der Gewinn im ersten Quartal.

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Deutschlands drittgrößter Versicherungskonzern Talanx hat zu Jahresbeginn trotz höherer Prämieneinnahmen weniger verdient. Die Prämieneinnahmen kletterten im ersten Quartal um 8,3 Prozent auf 10,6 Milliarden Euro, wie die Hannover-Rück-Mutter am Freitag mitteilte. Doch wegen eines Einmaleffektes durch die US-Steuerreform sowie höherer Minderheitenanteile sank das Konzernergebnis um 8,4 Prozent auf 218 Millionen Euro. Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem Gewinn von 227 Millionen Euro und Prämieneinnahmen von zehn Milliarden Euro gerechnet.

"Mit dem Ergebnis des ersten Quartals haben wir eine gute Ausgangsposition geschaffen, um unser Konzerngewinn-Ziel von rund 850 Millionen Euro zu erreichen", bekräftigte Talanx-Chef Torsten Leue die Gewinnprognose. Im vergangenen Jahr war das Ergebnis nach einer Hurrikan-Serie um ein Viertel auf 672 Millionen Euro eingebrochen. Die Prognose für die Prämieneinnahmen erhöhte Leue.

Nach der positiven Entwicklung im ersten Quartal, im Wesentlichen in der Schaden-Rückversicherung, erwarte Talanx jetzt für das Geschäftsjahr 2018 einen Anstieg der Bruttoprämien - auf Basis konstanter Wechselkurse - von mehr als fünf Prozent. Bislang hatte der Versicherer mit einem Anstieg um mehr als zwei Prozent gerechnet. Im ersten Quartal wuchsen die Prämien währungsbereinigt um 14,1 Prozent.

Die Talanx-Töchter Hannover Rück und HDI bündeln im Spezialversicherungsgeschäft ihre Kräfte und gründen dazu ein Gemeinschaftsunternehmen unter dem Namen HDI Global Specialty, wie die Unternehmen mitteilten.

An dem Joint Venture werden der Industrieversicherer HDI 50,2 Prozent und der Rückversicherer Hannover Rück 49,8 Prozent halten. Im Zuge des Deals übernimmt HDI für rund 100 Millionen Euro die Mehrheit an der Hannover-Rück-Tochter Inter Hannover. „Der Schritt stärkt unsere Wurzeln als Industrieversicherer“, sagte Talanx-Chef Leue.

Das Gemeinschaftsunternehmen kümmert sich um Spezialversicherungen wie Vermögensschadenhaftpflicht, Organhaftpflicht, Rechtsschutz oder Luftfahrtversicherungen. HDI Global Specialty startet mit einem Prämienvolumen von mehr als einer Milliarde Euro und soll aus eigener Kraft "substanziell" wachsen. Bereits 2019 soll das Gemeinschaftsunternehmen mehr Gewinn abliefern als die beiden bisher getrennten Einheiten. „Das Specialty-Geschäft wächst bei attraktiven überdurchschnittlichen Margen jedes Jahr deutlich stärker als das klassische Industriegeschäft“, sagte HDI-Chef Christian Hinsch. Der neue Spezialversicherer soll am 1. Januar 2019 die operative Tätigkeit aufnehmen.

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