Anleihen EZB-Vize Luis de Guindos sieht „Coronabonds“ nicht als wirkmächtigstes Instrument

Im spanischen Fernsehen äußerte sich der EZB-Vize skeptisch zu den sogenannten Coronabonds. Die EZB sei das mächtigere Instrument gegen die Coronakrise.

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Der EZB-Vize hält Coronabonds nicht für das wirksamste Instrument im Kampf gegen die Coronakrise. Quelle: Reuters

EZB-Vize Luis de Guindos äußert sich zurückhaltend zum Vorschlag gemeinsamer Anleihen der EU-Länder zur Bewältigung der Coronakrise.

„Es ist weder das einzige Verteidigungswerkzeug noch sicherlich das wirkmächtigste“, sagte der Stellvertreter von EZB-Chefin Christine Lagarde am Montag dem spanischen Radiosender Cadena Cope. Das mächtigste Instrument sei zweifellos die Europäische Zentralbank (EZB).

Unter den EU-Ländern sind gemeinsame sogenannte „Corona-Bonds“ hochumstritten. Während eine Reihe von EU-Staaten - darunter Frankreich und Italien - sie fordern, sieht Bundeskanzlerin Angela Merkel stattdessen den Euro-Hilfsmechanismus ESM als das geeignete Mittel.

Bislang haben sich die 27 EU-Länder nicht darauf einigen können, mit welchen Finanzinstrumenten man besonders schwer angeschlagene Staaten stützen soll.

De Guindos zufolge unterscheidet sich der wirtschaftliche Schock infolge der Virus-Pandemie ganz erheblich von der Euro-Schuldenkrise. Die damals angewandten Hilfsprogramme würden daher jetzt nicht gelten. Er versicherte zudem, die EZB werde alles Mögliche unternehmen, um den Euro zu verteidigen.

Erst unlängst beschloss die Notenbank ein umfassendes Notfall-Programm zur Stützung der Wirtschaft. Es sieht bis Ende 2020 neue Käufe von Staatsanleihen und anderen Titeln im Volumen von 750 Milliarden Euro vor.

Damit summieren sich die für dieses Jahr anvisierten EZB-Wertpapierkäufe mittlerweile auf rund 1,1 Billionen Euro.

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