1. Engagiert
Hausaufgaben machte ich oft im Wirtshaus meiner Eltern, das führten sie neben einer Landwirtschaft in Haibach im Bayerischen Wald. Mit meinen fünf Geschwistern half ich beim Betten machen, bei der Kartoffel- und Heuernte. Einen aufdringlichen Gast brachte ich mal mit einer Ohrfeige zur Räson. Ich nahm mir früh ein Vorbild an meinem Vater, der Bürgermeister und Bundestagsabgeordneter war, und wurde Schulsprecherin am Gymnasium.
2. Etabliert
Mit 18 führte ich den Ortsverband der Jungen Union, dem sonst nur Männer angehörten. Nach dem VWL-Studium ging ich zur Bundesanstalt für Arbeit, 1987 zog ich in den Bundestag ein. Meine physischen und nervlichen Grenzen erkannte ich als Gesundheitsministerin fünf Jahre später. Das Amt gab ich auf, wurde aber 2005 Bundestagsvizepräsidentin und 2011 als erste Frau Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag.
3. Ehrenwert
Nach drei Jahrzehnten im Parlament wollte ich 2018 in den Ruhestand gehen, um Konzerte und Opern zu besuchen, wieder Klavier zu spielen. Doch das Angebot, ehrenamtliche Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes zu werden, änderte meine Pläne. Immerhin: Klavierunterricht nehme ich trotzdem wieder. Der Spagat zwischen Familie und Politik war schwierig, aber heute bin ich stolze fünffache Großmutter.
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