




Aktientipp: SGS - Mit Prüfstempel für konservative Investoren
Die Wurzeln von SGS, vormals Société Générale de Surveillance, reichen zurück bis 1878. Das damals in Genf als Inspektionsdienstleister im Getreidehandel gegründete Unternehmen ist heute der weltweit führende Anbieter von Prüfleistungen, Verifizierung, Zertifizierung und Inspektionen. Das SGS-Netzwerk besteht aus 1800 Niederlassungen und Laboratorien mit gut 85 000 Mitarbeitern.
Dank breiter Aufstellung – geprüft werden Produkte und Dienstleistungen aus nahezu allen Industriezweigen – hat das Geschäftsmodell insgesamt einen defensiven Charakter. Zwar belastete 2015 der Einbruch der Rohstoffpreise die entsprechenden Sparten. Insgesamt aber wuchs die Gruppe aus eigener Kraft und unter Einrechnung von zehn Zukäufen um 3,6 Prozent.
Unter dem Strich stand jedoch ein Umsatzrückgang um 2,9 Prozent auf 5,7 Milliarden Franken, da die starke Schweizer Währung drückte. Der Betriebsgewinn stieg – Währungseffekte ausgeklammert – um 3,2 Prozent auf 917 Millionen Franken. An die Aktionäre schüttet SGS wohl erneut 68 Franken pro Aktie aus. Das ergibt eine ansprechende Vorsteuerrendite von 3,5 Prozent.
SGS wird auch in Zukunft hohe Renditen und solide Cashflows einfahren. Profitieren sollten die Genfer vor allem von der weltweit zunehmenden Regulierung. Hohe, potenziell abschreibungsgefährdete Firmenwerte über 1088 Milliarden Franken oder 55 Prozent des Eigenkapitals sind kaum bedrohlich, weil sie aus vielen kleineren Übernahmen stammen.
Aktientipp: Procter & Gamble - Seit 126 Jahren gibt’s durchgehend Dividende
Der Dollar wertete seit Jahresanfang gegenüber einem Korb aus wichtigen Handelswährungen um zeitweise fünf Prozent ab. Der flächendeckende Rückgang des Greenback dürfte besonders aufmerksam in Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio verfolgt werden, in der Zentrale des Konsumgüterkonzerns Procter & Gamble.
Rund 60 Prozent ihres Umsatz machen die Amerikaner außerhalb Nordamerikas und leiden deshalb seit Jahren unter dem starken Dollar. Sollte nun, weil die Aussicht auf weitere Zinserhöhungen durch die amerikanische Notenbank Fed schwindet, der Dollar nicht wieder erstarken, käme das Procter direkt zugute. Allein in Europa erzielt der Konsumriese ein Viertel seines gesamten Umsatzes. Der seit drei Jahren anhaltende Rückgang des Geschäftsvolumens könnte damit zum Stillstand kommen; auch wenn im aktuellen Geschäftsjahr (30. Juni) wegen bisheriger Währungsverluste und kleinerer Beteiligungsverkäufe wahrscheinlich nur 66 Milliarden Dollar erreicht werden, nach 76,3 Milliarden in der Vorsaison. Auf der Gewinnseite hat Procter den Dreh schon geschafft. Im Quartal zum Dezember 2015 blieben netto 3,2 Milliarden Dollar, ein Drittel mehr als im Vorjahr. Verantwortlich für die steigenden Erträge sind vor allem die Folgen der im vergangenen Jahr eingeleiteten Sparmaßnahmen. Zudem kann Procter dank starken Marken (Ariel, Pampers, Gilette) zunehmend Preiserhöhungen durchdrücken, die im Jahresvergleich und auf das gesamte Sortiment gerechnet bei drei Prozent liegen. Nach dem schwächeren Vorjahr mit sieben Milliarden Dollar Reingewinn steuert Procter nun auf mehr als zehn Milliarden zu.
Freuen werden sich darüber vor allem die Aktionäre: Sie dürften 2016 nicht nur von Aktienrückkäufen in Höhe von acht bis neun Milliarden Dollar profitieren, sondern von einer auf mindestens 2,70 Dollar je Aktie steigenden Dividende. Und sicher ist die Ausschüttung auch: Seit 1890 ist die Dividende noch nie ausgefallen.