Deutsche-Bank-Großaktionär HNA will 1,5 Milliarden Dollar für neuen Fonds

HNA: chinesischer Konzern will Geld für neuen Fonds einwerben Quelle: REUTERS

Der chinesische Mischkonzern HNA ist hoch verschuldet. Nun versucht er wohl frisches Geld für Zukäufe einzusammeln. Bis zum Jahresende will der Deutsche-Bank-Großaktionär 1,5 Milliarden Dollar einwerben.

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Der hoch verschuldete chinesische Mischkonzern HNA will einem Dokument zufolge frisches Geld für Zukäufe einsammeln. Bis Ende des Jahres soll der Fonds bis zu 1,5 Milliarden Dollar einwerben, wie aus dem Dokument hervorgeht, das Reuters einsehen konnte.

Das Geld solle in die Bereiche Tourismus, Luftfahrt und Immobilien investiert werden. Hinter dem Fonds steht die Luftfahrt- und Tourismussparte des HNA-Konzerns. Der HNA-Konzern in Peking lehnte eine Stellungnahme ab.

Der Deutsche-Bank-Großaktionär hatte in den zurückliegenden Jahren für rund 50 Milliarden Dollar in aller Welt Beteiligungen und Immobilien erworben - auf Pump. Zuletzt hatte die HNA-Führung die Gläubiger vor einem Liquiditätsengpass gewarnt und damit begonnen, sich von einem Teil der Investments zu trennen, um wieder an flüssige Mittel zu bekommen. Die Beteiligung an der Deutschen Bank verringerten die Chinesen kürzlich auf 7,9 Prozent.

Mit dem neuen Fonds will HNA künftig nicht mehr hauptsächlich seine eigene Bilanz nutzen, um Übernahmen zu finanzieren. Vielmehr sollen institutionelle Investoren wesentliche Beiträge leisten. Dadurch sinkt das Risiko für HNA. Um Anleger anzulocken, garantiert HNA ihnen eine Mindestrendite von acht bis zehn Prozent, wie aus dem Dokument hervorgeht. Ein mit HNA-verbundenes Vehikel steuert anfangs rund 100 bis 150 Millionen Dollar zu dem Fonds bei, der außerhalb Festlandchinas angesiedelt sein soll. Der Fonds hat bereits begonnen, um externe Geldgeber zu werben. Zu HNA gehört mit Hainan Airlines eine der größten chinesischen Fluglinien. HNA hofft, dass seine Erfahrungen in der Luftfahrt Investoren für den Fonds anlockt - trotz der Probleme des Konzerns. Noch immer sind sieben der 17 in China und Hongkong börsennotierten Firmen des Konzerns vom Handel ausgesetzt. Verschiedene HNA-Sparten haben in den vergangenen Monaten Umstrukturierungen angekündigt, die voraussichtlich im ersten Halbjahr abgeschlossen werden sollen.

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