Dow Jones, Nasdaq, S&P 500 Technologiewerte schieben die Wall Street an

Die Aktien von Apple und Chip-Entwickler lassen mit ihren Geschäftszahlen die Kurse steigen. Zwei Termine am heutigen Mittwoch sind für die weitere Kursentwicklung entscheidend.

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An der Börse bessert sich die Stimmung. Quelle: AP

New York Es sind mal wieder die Technologiewerten, die freundliche Gesichter am Aktienmarkt sorgten: So springt Chip-Hersteller AMD nach sehr Geschäftszahlen um 15 Prozent nach oben. Auch Apple-Aktien, der Konzern hatte gestern nach Börsenschluss neue Zahlen vorgelegt, stieg um fünf Prozent.

Der Dow Jones Industrial kletterte zur Eröffnung um 0,2 Prozent auf 24.579 Punkte nach oben. Für den Technologiewerte-Index Nasdaq Composite ging es um ein Prozent auf 7102 Punkte bergauf. Der breiter aufgestellte S&P 500 lag zu diesem Zeitpunkt 0,6 Prozent im Plus auf 2657 Punkte.

Zwei Themen sind für die weitere Kursentwicklung entscheidend: Zum einen tagt der Offenmarktausschuss der US-Notenbank. So geht es um die Höhe des neutralen Zinsniveaus, bei dem die Konjunktur weder angeschoben noch gebremst wird und wie weit die US-Wirtschaft davon noch entfernt ist und um die Bilanzsumme der Notenbank. Zu beiden Themen erhoffen sich Anleger am Mittwoch weitere Signale. Powell, der seit fast einem Jahr im Amt ist, wird künftig nach jeder Sitzung des Offenmarktausschusses eine Pressekonferenz geben, statt wie bislang nach jeder zweiten.

Nach den heftigen Schwankungen im Dezember haben sich die Märkte wieder beruhigt. Doch gerade jetzt, nachdem die längste Haushaltssperre in der Geschichte der USA vorübergehend beendet wurde, interessieren sich Marktteilnehmer für die Lage der Wirtschaft und welche Konsequenzen die Fed daraus für ihre Geldpolitik zieht.

Der andere Punkt: Bei dem Handelskonflikt beginnen heute in den USA die Gespräche mit China. Kann man noch darauf hoffen, dass der Konflikt jemals beendet wird? „Der Markt geht davon aus, dass ein Handelsabkommen wahrscheinlicher wird, weil US-Präsident Trump in den kommenden Tagen ein Treffen mit dem Vize-Ministerpräsidenten Chinas, Liu He, vereinbaren wird“, schreiben die Analysten der Commerzbank. Dagegen spricht die US-Klage gegen den chinesischen Konzern Huawei, insgesamt 13 Anklagepunkte stehen im Raum.

Blick auf die Einzelwerte

AT&T: Der US-Telekomriese hat im vierten Quartal wegen des harten Wettbewerbs mit Rivalen wie T-Mobile und Sprint nicht so viele neue Mobilfunkkunden wie erwartet gewonnen. AT&T bezifferte die Zahlen neuer Kunden, die ihre Rechnung monatlich begleichen, auf 134.000 - Experten hatten dagegen mit 208.000 gerechnet. Zugleich verlor der Konzern deutlich mehr Satellitenfernsehen-Abonnenten als vor Jahresfrist, da immer mehr Zuschauer auf teure TV-Pakete verzichten und günstigere Streaming-Dienste wie Netflix bevorzugen. Der Nettogewinn sank auf 4,86 Milliarden Dollar von gut 19 Milliarden im Vorjahreszeitraum, als AT&T allerdings von Steuersenkungen profitiert hatte. Der Umsatz stieg vor allem dank der Übernahme von Time Warner um gut 15 Prozent auf 47,9 Milliarden Dollar. Die Aktie notiert zum Handelsauftakt aber fünf Prozent im Minus.

Boeing: Der US-Konzern will 2019 mehr Flugzeuge ausliefern als im vergangenen Jahr. Der Marktführer peilt 895 bis 905 Maschinen an. 2018 verfehlte der Konzern allerdings wegen Engpässen bei der Zulieferung mit 806 Auslieferungen seine eigenen Ziele knapp. Im vierten Quartal 2018 stieg der Kerngewinn des Konzerns je Aktie auf 5,48 Dollar von 5,07 Dollar vor Jahresfrist. Der Markt hatte 4,57 Dollar erwartet. Boeing-Aktien stiegen um 5,1 Prozent. 

Alibaba: Der chinesische Amazon-Rivale hat im Weihnachtsquartal zwar deutlich zugelegt, wegen des Handelskonflikts zwischen den USA und China aber nicht so stark wie in den vergangenen drei Jahren. Das nach Tencent zweitwertvollste börsennotierte Unternehmen in Asien erzielte im traditionell stärksten Jahresabschlussquartal einen Umsatz von 117,28 Milliarden Yuan (15,3 Milliarden Euro), verglichen mit 83 Milliarden Yuan im Vorjahr. Der Nettogewinn stieg um 33 Prozent auf 30,96 Milliarden Yuan. Die Aktie liegt im New York Handel 3,7 Prozent im Plus.

Was die Charttechnik sagt

Eine verhalten positive Prognose für die weitere Entwicklung des Dow-Jones-Index geben die Charttechniker von Index-Radar, geben dem Auswahlbarometer aber nur noch wenig Spielraum nach oben. Sie sehen aktuell um 25.400 Punkte ein oberes Kursziel für den Index und 24.200 Zähler als untere Zielmarke.

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