Dow Jones, S&P 500, Nasdaq Jobdaten bringen Zinssorgen an Wall Street zurück

Nach überraschend starken US-Jobdaten halten sich die Anleger an der Wall Street zurück. Tech-Aktien geraten nach enttäuschenden Bilanzen unter Druck.

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Ein Straßenschild an der New York Stock Exchange. Quelle: Reuters

Nach einem überraschend starken US-Stellenaufbau sind die Zinssorgen der Anleger an der Wall Street wieder hochgekocht. Auch enttäuschende Bilanzen großer Tech-Konzerne trübten die Stimmung am Freitag.

Der Index der Technologiebörse Nasdaq fiel um 1,2 Prozent auf 12.065 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 gab 0,7 Prozent auf 4152 Punkte nach. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte 0,2 Prozent niedriger bei 34.002 Punkten.

Am US-Arbeitsmarkt sind zu Jahresbeginn mit 517.000 außerhalb der Landwirtschaft weitaus mehr Stellen geschaffen worden als erwartet. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich 185.000 neue Arbeitsplätze erwartet.

„Wann immer wir diese großen Zahlen sehen, kommt die Angst vor der Fed mit aller Macht zurück, weil sich die Anleger sorgen, dass die Fed die Dinge noch weiter vorantreiben wird als sie es getan hat, was das Risiko bringt, dass es keine sanfte Landung der Wirtschaft gibt, sondern eher einen Aufprall“, sagte Investmentstratege Brian Jacobsen von Allspring Global Investments.

Nachdem die Fed am Mittwoch ihren Leitzins um 25 Basispunkte angehoben hat, erwarten die Geldmärkte nun, dass die US-Notenbank noch zwei weitere Male an der Zinsschraube drehen wird und dann pausiert.

Ein Gewinneinbruch der Google-Mutter Alphabet, ein mauer Ausblick von Amazon und ein erstmals seit 2016 verfehltes Gewinnziel von Apple setzten den Investoren ebenfalls zu. Die Aktien der Google-Mutter fielen um 4,4 Prozent, die des Online-Händlers um 5,5 Prozent. Die Titel des iPhone-Anbieters gaben 0,9 Prozent ab. Aktien von Ford brachen um mehr als zehn Prozent ein. Der Autohersteller hat seine Gewinnziele verfehlt und kündigte drastische Einschnitte an.

Nach dem ermutigenden Ausblick der Facebook-Mutter Meta kehre bei Anlegern Ernüchterung ein, sagt Anlagestratege Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets. Die Gründe für das überraschend schlechte Abschneiden der drei Technologiekonzerne seien zwar unterschiedlich. Sie führten Investoren aber vor Augen, wie unsicher die wirtschaftliche Zukunft in Zeiten hoher Inflation und Rezessionsgefahren sei.

Blick auf die Einzelwerte

Starbucks: Die Verkaufszahlen von Starbucks in China fallen für das erste Quartal viermal schlechter als erwartet aus. Die Aktien der US-Kaffeehaus-Kette fallen mehr als vier Prozent. Man könne bislang nicht einschätzen, wann sich das China-Geschäft erholen werde, so die Firma mit Sitz in Seattle. Insgesamt habe Starbucks den Verkauf im ersten Quartal um fünf Prozent gesteigert, Analysten hatten mit einem Plus von 6,75 Prozent gerechnet.

Nordstrom: Die Hoffnung auf frischen Wind bei Nordstrom beschert dem US-Modehändler einen Kurssprung. Die Aktien steigen um mehr als 20 Prozent. Milliardär Ryan Cohen, Gründer des Haustierbedarf-Händlers Chewy und Verwaltungsratschef des Videospiele-Händlers GameStop, will Insidern zufolge bei Nordstrom einsteigen. Zudem wolle er den Vorstand umkrempeln, indem mindestens ein Mitglied ersetzt werde, so die Insider. Zuerst hatte die US-Zeitung „Wall Street Journal“ über den geplanten Einstieg berichtet.

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