Hauptversammlung K+S-Aktionäre hoffen auf nachhaltige Trendwende

Das Jahr startete gut für K+S: Der Salz- und Düngemittelhersteller hat Umsatz und Gewinn zu Jahresbeginn gesteigert. Quelle: dpa

Der Salz- und Düngemittelhersteller K+S hat Umsatz und Gewinn zu Jahresbeginn steigern können. Bei der Hauptversammlung zeigen sich die Aktionäre zuversichtlich. Sie hoffen nach der Durststrecke 2018 auf gute Ergebnisse.

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Die Aktionäre von K+S hoffen nach einem schwierigen Jahr auf eine dauerhafte Trendwende bei dem Dünger- und Salzproduzenten. „Wir haben ein schlechtes 2018 gehabt, zum Teil so schlecht wie in den letzten fünf bis zehn Jahren nicht“, sagte Thomas Hechtfischer, Geschäftsführer des Anlegerschutzvereins DSW, der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Im vergangenen Jahr war es im Sommer bei K+S zu wochenlangen Produktionspausen gekommen. Das Unternehmen hatte 2018 wegen des niedrigen Wasserstands der Werra Schwierigkeiten bei der Entsorgung seiner salzhaltiger Abwässer und baute daraufhin unter anderem temporäre Speicherbecken für Salzabwasser unter Tage aus.

Dieses Jahr sieht sich K+S besser für lange Trockenperioden gewappnet. Auch Hechtfischer betonte anlässlich der Hauptversammlung des Kasseler Konzerns, dass die am Vortag vorgelegten Geschäftszahlen für das erste Quartal den Beginn eines Aufwärtstrends signalisieren könnten.

Der Salz- und Düngemittelhersteller hatte Umsatz und Gewinn zu Jahresbeginn gesteigert. Die Erlöse wuchsen um acht Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Hechtfischer verwies auf höhere Kalipreise, eine steigende Produktion im neuen Werk in Kanada sowie die wieder besser laufende Produktion an der Werra. Der operative Gewinn (Ebitda) konnte um 14 Prozent auf 270 Millionen Euro gesteigert werden. „Wir sind mit viel Schwung ins neue Geschäftsjahr gestartet“, resümierte Konzernchef Burkard Lohr. Für 2019 insgesamt peilt er weiter ein deutliches Ebitda-Plus auf 700 bis 850 (2018: 606) Millionen Euro an.

Kritik musste sich K+S-Chef Lohr auf der Hauptversammlung vor allem wegen der schwachen Aktienkurs-Entwicklung anhören. „Im abgeschlossenen Geschäftsjahr ist der Kurs der K+S-Aktie um mehr als 25 Prozent gefallen“, monierte Nicolas Huber von der Fondsgesellschaft DWS.

Manager Lohr sagte, auch er sei mit dem Ergebnis 2018 unzufrieden. So hatten die Hessen den operativen Gewinn nur dank eines Schlussspurts um 5 Prozent auf 606 Millionen Euro gesteigert. Es hätte aber angesichts einer spürbaren Erholung der Düngerpreise deutlich mehr sein können, hätten nicht umfangreiche Produktionsstillstände im Werk Werra sowie Qualitätsprobleme bei den Produkten des neuen kanadischen Werks Bethune K+S einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Nun sind die Anlaufschwierigkeiten in Kanada ein gutes Stück weit behoben. Zudem sorgt K+S an der Werra vor. „Um besser auf längere Trockenphasen vorbereitet zu sein, haben wir am Werk Werra die temporären Speichermöglichkeiten von Salzwasser im vergangenen Jahr ausgebaut“, sagte Lohr. Er will Speichermöglichkeiten für Abwässer bis Sommer weiter erhöhen und erwartet baldige Zustimmung der Behörden. Witterungsbedingte Produktionsausfälle seien 2019 unwahrscheinlich. Sie hatten 2018 mit 110 Millionen Euro auf den operativen Gewinn gedrückt.

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