Riedls Dax-Radar

Gute Chancen auf Erhalt des großen Aufwärtstrends

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Große Branchen schwer unter Druck

Die kritische Marktverfassung zeigt sich in den Einzelwerten. Neben den schwachen Banken geraten die Versicherer immer mehr unter Druck. Offensichtlich gelingt es ihnen immer weniger, angesichts niedriger oder negativer Zinsen ihr Geschäftsmodell aufrecht zu erhalten.

Über Jahre hinweg konnten die Allianz und die Münchener Rück von ihren alten, hochverzinslichen Papieren profitieren. Doch die Uhr läuft gegen die Versicherer. Neuanlagen bringen entweder gar nichts mehr, oder sie bergen hohe Risiken. Den Anlagenotstand, den derzeit jeder Privatanleger in seinem Depot spürt, erleben die Versicherer in wesentlich größerer Dimension.

Wenn sich die Allianz an Windkraftanlagen oder Start-Ups beteiligt, mag das auf den ersten Blick smart aussehen. Es ist aber nichts anderes als eine Notlösung, die zeigt, wie angespannt das Geschäft der Versicherer mittlerweile geworden ist. Und das spiegelt sich in den möglichen großen Wendeformationen, die im Kursbild der Allianz und der Münchener Rück entstehen.

Die nächsten Vorzeigeunternehmen, die in die Krise steuern, sind die Autohersteller. Geht man nur von den Zahlen aus, läuft es bei BMW und Daimler eigentlich noch gut. Womöglich übertreibt hier die Börse mit ihrem Hype, dass die Mobilität der Zukunft nur noch von internet-affinen Technologiekonzernen bestimmt werde und nicht mehr von klassischen Autobauern.

An dieser Stelle sei die These gewagt, dass es bei der faktischen Mobilität, also dem realen Transport von Personen oder Gütern, gerade deshalb in Zukunft mehr denn je auf die Hardware ankommen wird: Continental etwa verdient das meiste Geld mit der Produktion von Reifen und nicht mit digitalen Steuersystemen für Abgase oder Bremsen. Das Rad wird auch in 100 Jahren noch an Genialität nicht zu überbieten sein – und dementsprechend gefragt bleiben gute Reifen.

So sähen Kaufkurse für die 30 Dax-Aktien aus

Von ihrem klassischen Geschäftsmodell verabschiedet haben sich die Versorger. Immerhin, deren Aktien sind in den vergangenen Monaten nicht mehr gesunken. Da sie allerdings auf niedrigem Niveau notieren, hilft diese relative Stabilität dem Index kaum.

Angeschlagen sind die Großchemiker. BASF leidet immer noch unter den Folgen der Ölbaisse, dürfte aber die größten Risiken mittlerweile verarbeitet haben. Bayer ist durch den teuren Angriff auf Monsanto in einer prekären Lage, die zudem auch noch durch hohe Unsicherheit über den neuen Kurs geprägt ist. Außer kurzfristige Erholungen bietet die Aktie derzeit nichts für Käufer.

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