S&P 500, Nasdaq, Dow Jones Wall Street schließt im Plus – China Aktien gefragt

Ein Ende des Lockdowns in Peking und Shanghai verbreitet positive Laune an der Wall Street. Außerdem will die chinesische Regierung wohl ihren Umgang mit Tech Firmen lockern.

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Die Aktienmärkte in New York gehen positiv in die neue Woche. Quelle: AP

Die US-Börsen sind am Montag mit frischem Schwung in die Börsenwoche gestartet. An der Wall Street gewann der Dow Jones 0,1 Prozent auf 32.915,78 Punkte. Der technologielastige Nasdaq rückte 0,4 Prozent auf 12.061,37 Punkte vor und der breit gefasste S&P 500 legte 0,3 Prozent auf 4.121,43 Punkte zu.

Mut machte Investoren das Ende der Corona-Lockdowns in der chinesischen Hauptstadt Peking und der Wirtschaftsmetropole Shanghai. Sie setzten auf eine Wiederbelebung der schwächelnden Weltwirtschaft. Erleichtert reagierten Börsianer zudem auf einen Bericht des „Wall Street Journal“, dem zufolge die chinesischen Behörden vor dem Abschluss ihrer Untersuchungen beim Uber-Rivalen Didi und der Aufhebung des Verbots zur Aufnahme neuer Kunden stehen. Die Regierung in Peking hatte dem Fahrdienst-Vermittler unter anderem den Missbrauch von Nutzerdaten vorgeworfen.

„Die Aussicht auf ein großzügigeres regulatorisches Umfeld für chinesische Technologiewerte hebt die Stimmung“, sagte Analystin Susannah Streeter vom Brokerhaus Hargreaves Landsdown. „Das ist ein Zeichen für den Willen Pekings, die Wirtschaft anzukurbeln. Allerdings sind die Inflationssorgen nicht verschwunden. Der Ölpreis steigt immer weiter und es gibt Befürchtungen, dass die die US-Notenbank angesichts des starken Arbeitsmarktes die Zinsen aggressiver anhebt.

Derweil befindet sich die Übernahme von Twitter weiter in der Schwebe. Elon Musk warf dem Konzern nun einen Bruch der Bedingungen für die milliardenschwere Übernahme des Kurznachrichtendienstes vor.

In einem offenen Brief von Musks Anwälten hieß es, Twitter weigere sich, von dem Tesla-Gründer eingeforderte Daten zu Spam- und Fake-Nutzerkonten auf der Plattform herauszurücken. Twitter sei laut den Bedingungen des Übernahmedeals aber dazu verpflichtet, Daten und Informationen zu liefern, die Musk mit Bezug zur Transaktion einfordere. Anders als von Twitter dargestellt gelte diese Auskunftspflicht nicht nur für ganz beschränkte Zwecke.

Musk behält sich den Angaben zufolge auch das Recht vor, das Übernahmevorhaben wieder abzublasen. Die Anleger zweifeln indes schon seit längerem daran, dass der Deal noch zustande kommt. Die Twitter-Aktien gaben am Ende um anderthalb Prozent nach.

Einzelwerte im Fokus

Chinesische Firmen: Dank gelockerter regulatorischer Zügel stiegen die Aktien von Didi um 24,3 Prozent auf 2,30 Dollar. Auch insgesamt profitierten in New York gelistete Aktien chinesischer Tech-Unternehmen von der Hoffnung auf eine weniger strenge Regulierung im Heimatland. So setzten sich Pinduoduo und JD.com mit Gewinnen von 5,6 beziehungsweise 6,5 Prozent an die Nasdaq-100-Spitze. Die Anleger der Handelsplattform Alibaba freuten sich über ein Plus von gut 6 Prozent.

Apple: Zur alljährlichen Entwicklerkonferenz waren die Aktien von Apple gefragt. Sie legten 0,5 Prozent auf 146,14 Dollar zu. Apple dringt mit seiner Software stärker in die Autobranche vor und bietet zudem künftig Ratenzahlungen an.

Amazon: Die Anteilscheine von Amazon legten um rund zwei Prozent zu. Bei den Papieren des Online-Handelskonzerns war der beschlossene Aktiensplit im Verhältnis 20:1 in Kraft getreten. Das bedeutet, dass aus einer Aktie nun 20 wurden und dadurch der Kurs optisch tiefer aussieht.

Öl: Saudi-Arabien hob den offiziellen Preis für seine Rohöl-Exporte an. Dies verhalf der Sorte US-Sorte WTI zu einem Kursplus von knapp einem Prozent auf 118,94 Dollar je Barrel (159 Liter). Die Preiserhöhung Saudi-Arabiens sei überfällig gewesen, sagte Analyst Vivek Dhar von der Commonwealth Bank of Australia. Allerdings spiegele sie den erwarteten Nachfrage-Anstieg und den Angebotsengpass durch das EU-Embargo russischer Importe nur unzureichend wider.

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