US-Wahl und die Börse Die Gewinneraktien des nächsten US-Präsidenten

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Nicht über Los, direkt ins Gefängnis

Es ist das zentrale Wahlkampfversprechen: Trump will die illegale Einwanderung in die USA stoppen. Wer ohne Aufenthaltsgenehmigung in den USA lebt, soll abgeschoben werden. Trump will eine Mauer an der Grenze zu Mexiko aufziehen, um die illegale Einwanderung zu stoppen. Sollte das Vorzeigeprojekt Trumps scheitern, wovon angesichts immenser Kosten auszugehen ist, dann dürfte der Milliardär zumindest bei der Abschiebung illegaler Migranten aufs Tempo drücken, um seinen Ruf als Hardliner zu retten. Hiervon könnte The Geo Group profitieren. Der private Betreiber von Gefängnissen stellt ein Zehntel aller Gefängnisbetten in den USA und bietet Unterschlupf vor der Abschiebung. Der Knastbetreiber, der als sogenannter Real Estate Investment Trust an der Börse notiert ist, wirft über sieben Prozent Dividendenrendite ab.

Mauerbau und ein Ende der Globalisierung: Macht Donald Trump seine Versprechungen wahr, wenn er US-Präsident werden sollte, dürfte es an Aktienmärkten viele Verlierer geben. Aber auch einige Gewinner.

Mit harter Hand will Trump auch gegen Terroristen vorgehen. Eine Ausweitung des Kriegs im Nahen Osten unter Trump könnte den Ölpreis wieder nach oben treiben. Davon profitierte die gesamte heimische Ölindustrie. Mit dem Wiederaufbau der Ölinfrastruktur im Irak und in Syrien will Trump – sobald die Terroristen besiegt sind – US-Konzerne betrauen, in erster Linie ExxonMobil. Die Aktie des weltweit größten privaten Ölkonzerns hat sich schon kräftig erholt. Sollte der Ölpreis nicht wieder einbrechen, dürfte sich der Exxon-Kurs auf dem aktuellen Niveau zunächst einpendeln.

In Waage halten dürften sich auch die Auswirkungen für die von Trump so attackierte Wall Street. Konkrete Ansätze für eine stärkere Regulierung der Finanzbranche hat Trump nicht. Anlageprofi Colas glaubt gar, dass unter Trump die vor einem Jahr eingeführte Regel, die Banken in den USA zwingt, ihren Eigenhandel weitgehend aufzugeben, wieder aufgehoben werden könnte. Besonders betroffen sind davon die Großbanken JP Morgan und Morgan Stanley – und Goldman Sachs. „Eine Entschärfung der Regeln würde den Kurs der Investmentbank nach oben treiben“, so Colas.

Die Wetten laufen also, wer frühzeitig setzt, kann am meisten gewinnen.

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