Am Mittwoch hatte der Iran Vorwürfe aus London, die bei der Freigabe des Öltankers durch Großbritannien gegebenen Zusagen gebrochen zu haben. Die Briten hatten der Islamischen Republik vorgeworfen, die Ladung des Tankers entgegen der Absprache an Syrien verkauft zu haben. Der iranische Gesandte in London twitterte dazu, die Öl-Ladung sei auf hoher See an eine Privatfirma verkauft worden, womit kein Völkerrecht verletzt worden sei.
Die USA hatten am Dienstag angedeutet, dass die Ladung an Syrien verkauft wurde, aber vor einer Bestätigung zurückgeschreckt. Auf Nachfragen, ob die USA Beweise hätten, erklärte Ortagus: „Ich würde das nicht sagen, wenn wir keine hätten.“
Der Tanker war noch unter dem Namen „Grace 1“ am 4. Juli von der britischen Marine vor Gibraltar festgesetzt worden. Grund dafür war der Verdacht, unter Verstoß gegen EU-Sanktionen Öl nach Syrien zu liefern. Dies verschärfte die Spannungen im Atomstreit mit dem Iran, der als Vergeltung zwei Wochen später einen britischen Tanker wegen angeblicher Verstöße gegen das Seerecht festsetzte. US-Präsident Donald Trump will den Iran mit Sanktionen unter anderem im Ölgeschäft zu einem strengeren Atomabkommen zwingen.
Mehr: Auch die britische Regierung glaubt, dass der Öltanker seine Ladung in Syrien abgeliefert hat. Damit stellt sie sich gegen Zusicherungen aus Teheran.