Gipfeltreffen Nordkorea will keine neuen Atomwaffen-Verhandlungen mit den USA

Vor der US-Wahl im November dürfte es kein neues Treffen zwischen Donald Trump und Kim Jong Un geben. Nordkorea wolle sich nicht instrumentalisieren lassen.

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Nordkorea signalisiert Desinteresse an weiteren Verhandlungen über das Atomwaffenprogramm des Landes. Quelle: dpa

Nordkorea hat neuen Hoffnungen über eine baldige Wiederaufnahme der Verhandlungen mit den USA über sein Atomwaffenprogramm einen deutlichen Dämpfer versetzt. Die erste Vizeaußenministerin Choe Son Hui warf Washington am Samstag vor, den Dialog mit Pjöngjang nur als Werkzeug in der inneramerikanischen „politischen Krise“ zu nutzen. „Wir spüren keine Notwendigkeit, den USA von Angesicht zu Angesicht gegenüber zu sitzen“, wurde sie von den Staatsmedien zitiert.

Choe reagierte auf Spekulationen, wonach ein neues Gipfeltreffen des US-Präsidenten Donald Trump mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un noch vor der Präsidentenwahl in den USA im November ermöglicht werden könnte. Südkoreas Präsident Moon Jae In hatte in diesem Zusammenhang auch wieder eine Vermittlerrolle ins Spiel gebracht.

Bei einem Videogipfel mit der EU am vergangenen Dienstag sagte er laut Beamten seines Büros, er wolle sein Bestes tun, um noch vor der US-Wahl einen Gipfel Nordkorea-USA zustande zu bringen. In den USA spekulierte der frühere Nationale Sicherheitsberater John Bolton, Trump könnte Kim kurz vor der Wahl treffen, falls er glaube, dies helfe seiner Wiederwahl.

„Es gibt sogar Träumer, die hoffen, unsere Maßnahmen zur Denuklearisierung werden für eine bedingte Aufhebung von Sanktionen in Gang kommen, während sie die Hoffnung auf eine 'Oktober-Überraschung' äußern“, sagte Choe. Die USA irrten jedoch, falls sie dächten, dass Verhandlungen noch funktionierten.

Nordkorea ist wegen seines Atomprogramms harten internationalen Sanktionen unterworfen. Die Nuklearverhandlungen mit dem USA kommen seit dem gescheiterten Gipfeltreffen Kims mit Trump im Februar 2019 in Vietnam nicht mehr voran. Nordkorea machte seitdem mehrfach deutlich, an neuen Gesprächen mit den USA nicht interessiert zu sein, solange Washington keine neuen Vorschläge unterbreite.

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