Melania für Trump, Pharrell Williams für Clinton Endspurt im Wahlkampf

Melania Trump ist zwar oft bei den Auftritten ihres Mannes dabei, ergreift aber selten das Wort. Im Endspurt greift sie aber nun in den Wahlkampf ein. Clinton buhlt mit Superstar Pharrell Williams um Stimmen.

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Clinton und Trump Quelle: dpa

Seltene Wahlkampfhilfe von der Ehefrau: Wenige Tage vor der US-Präsidentschaftswahl ist Melania Trump für ihren Gatten in die Bresche gesprungen. Bei einem Auftritt im US-Staat Pennsylvania hob sie am Donnerstag ihre eigene Geschichte als Einwanderin hervor, legte den Fokus aber besonders auf Familienthemen. Damit wollte sie offenbar einen Gegenpol zu den Attacken von Hillary Clinton setzen, die Donald Trump vorwirft, Kindern ein schlechtes Vorbild zu sein. Auch gegen Mobbing im Internet wolle sie vorgehen, sollte ihr Mann ins Weiße Haus gewählt werden, versprach Melania Trump.

Während ihrer Kindheit in ihrem Heimatland Slowenien sei „Amerika das Wort für Freiheit und Möglichkeiten“ gewesen, sagte sie in einem Sportzentrum in Berwyn nahe Philadelphia. „Amerika hat bedeutet: Wenn du es dir erträumen kannst, kannst du es auch werden“, sagte sie.

Es war Melania Trumps erster Soloauftritt seit dem republikanischen Nominierungsparteitag im Juli. Für ihre Parteitagsrede hatte es damals zunächst viel Lob gegeben - bis sich herausstellte, dass einige Passagen so fast wortgleich aus einer früheren Ansprache von First Lady Michelle Obama stammten.

Melania Trump versprach bei ihrem jüngsten Auftritt in Berwyn, als First Lady für Frauen und Kinder zu kämpfen. Im Weißen Haus werde sie deren Anwältin sein, erklärte sie. Damit wollte sie offensichtlich Vorwürfe von Clinton entkräften, wonach Trump ein Frauenhasser sei.

Auch andere Themen schnitt die Trump-Gattin an. Sollte ihr Mann zum Präsidenten gewählt und sie damit First Lady werden, würde sie ein großes Augenmerk auf den Kampf gegen Online-Mobbing richten. „Unsere Kultur ist zu gemein und zu grob geworden, besonders für Kinder und Teenager“, sagte sie. Es sei absolut inakzeptabel, wenn Kinder anonym im Internet verspottet, gemobbt und angegriffen würden.

Das Thema Online-Mobbing ist deshalb interessant, weil ihr Mann ein fleißiger Nutzer von Twitter ist. Dort hat er regelmäßig Leute beleidigt.

Trumps Kampagne wittert wieder Morgenluft, seitdem das FBI vergangene Woche neue Ermittlungen rund Clintons E-Mail-Affäre um ihre Nutzung eines privaten Servers in ihrer Zeit als Außenministerin bekanntgab. Seine Attacken zielen daher auf deren Glaubwürdigkeit und Integrität. „Da haben wir es schon wieder mit den Clintons - erinnert ihr euch an das Amtsenthebungsverfahren und die Probleme?“, fragte Trump am Donnerstag bei einem Auftritt in Jacksonville in Florida. „Das ist nicht das, was wir in unserem Land brauchen, Leute. Wir brauchen jemanden, der bereit ist, zur Arbeit zu gehen.“

In der Stadt Selma in North Carolina sprach Trump Clinton zudem die Eignung als Oberkommandierende ab. In der Rolle könne er sich sie nicht vorstellen, sagte er.

Clinton konzentrierte ihre Attacken indes vor allem dessen Äußerungen über Frauen und Minderheiten. Bei einem Auftritt in North Carolina wies sie etwa darauf hin, dass das offizielle Blatt des rassistischen Ku Klux Klan Trump gelobt habe. Zudem habe ihr Rivale Botschaften von weißen Rassisten retweeted.

Später absolvierte Clinton mit Hip-Star Pharrell Williams an ihrer Seite einen Wahlkampfauftritt in Raleigh. Er habe bisher nie etwas mit Politik zu tun gehabt, erklärte der Musiker. Doch glaube er, dass diese Wahl zu wichtig sei. Clintos früherer Rivale im demokratischen Vorwahlkampf, Bernie Sanders, nahm ebenfalls an der Kundgebung teil.

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