Mike Pompeo Waffenfreund und Russlandkritiker – das ist Trumps neuer Außenminister

CIA-Chef Mike Pompeo wird neuer US-Außenminister – ein erzkonservativen Hardliner aus Kansas, der Schattenkriege befürwortet und sich gegen Russland stellt.

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Pompep besuchte die Militärakademie West Point und studierte an der Eliteuniversität Harvard. Quelle: Reuters

Washington/Düsseldorf Nur gut ein Jahr war Mike Pompeo der Chef des CIA – doch er gehört nicht zur immer längeren Liste der gefeuerten Trump-Mitarbeiter. Der 54-Jährige steigt zum US-Außenminister auf und folgt damit auf Rex Tillerson, den US-Präsident Donald Trump am Dienstag entlassen hatte. Pompeo „wird einen fantastischen Job machen“, twitterte Trump.

Für Pompeo ist das Amt des Außenminister der vorläufige Höhepunkt einer zuletzt steilen politischen Karriere. Erst im Februar 2017 hatte ihn Trump kurz nach dessen Amtseinführung zum Chef des Auslandsgeheimdienstes CIA ernannt, als Nachfolge von John Brennan.

Der studierte Jurist besuchte die Militärakademie West Point und studierte an der Eliteuniversität Harvard. 2010 wurde er in den Kongress gewählt, wobei er von der Welle der Tea-Party-Rebellion profitierte.

Pompeo – ein Waffenfreund, der lebenslanges Mitglied der NRA ist – gilt als tiefreligiös und steht der erzkonservativen Teaparty-Bewegung nah.

Der Hardliner aus Kansas gilt als Verfechter der Schattenkriege, die die USA im Nahen Osten und Afrika führen. Dort kämpfen sie gegen Terroristen und verfeindete Regime, kommandieren Todesdrohnen, bilden Truppen aus und bewaffnen Rebellenarmeen.

Pompeo unterstützt diese Form des verdeckt geführten Kriegs. Wie Trump betrachtet er den Antiterrorkampf als zivilisatorischen Konflikt zwischen Okzident und Orient. „Einen solchen Kampf hat dieses Land seit den Weltkriegen nicht mehr führen müssen“, sagte er 2015.

Anders als Trump sieht Pompeo Russland allerdings nicht als natürlichen Bündnispartner. Und auch Trumps Begeisterung für Folter teilt er nicht. Zwar hat er Methoden wie Waterboarding in der Vergangenheit verteidigt. Doch bei einer Anhörung im Senat versicherte er demokratischen Senatorin Dianne Feinstein vor seiner Ernennung zum CIA-Chef: „Ich werde mich immer an das Recht halten.“

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