Militärintervention in Syrien "Trumps erste richtige Entscheidung in seiner Amtszeit"

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Was der Angriff für das Verhältnis zu Putin bedeutet

Droht jetzt eine Eskalation mit Russland?
Das müssen wir abwarten. Putin versteht die Sprache der Macht. Deshalb konnte er seinen Herrschaftsbereich in den vergangenen zwei Jahren derart ausbauen. Ihm ist schlichtweg niemand entgegen getreten. Das hat ein Vakuum geschaffen, das Putin geschickt für sich nutzt. Trumps Intervention ist ein deutliches Signal, dass Russland in der Nahostpolitik keine freie Hand mehr haben wird, sondern mit Widerstand rechnen muss.

Trump lässt Raketen auf Syrien feuern

Gibt es eine Perspektive, dass der syrische Bürgerkrieg nach sechs Jahren endlich endet?
Es gibt keine Friedensperspektive. Assad hat aber das Signal bekommen, dass die USA seine Kriegsverbrechen nicht länger tolerieren werden. In den vergangenen Monaten hatte er erst in Aleppo und nun mit dem Giftgasangriff gezeigt, dass er mit aller Gewalt und Brutalität den Widerstand ausmerzen will. Trumps Intervention könnte dazu beitragen, dass die Kämpfe etwas abnehmen.

Angela Merkel und Außenminister Gabriel haben Verständnis für den amerikanischen Angriff gezeigt. Was kommt jetzt auf Deutschland zu?
Deutschland spielt in der Syrien-Frage keine Rolle. Wenn es um militärische Einsätze geht, können und wollen wir nichts tun und ziehen die Diplomatie vor. Das einzige, was wir tun können: Wir können Trump politisch den Rücken stärken.

Die Akteure im Syrien-Konflikt

Das transatlantische Verhältnis war schon mal besser.
Ja – Präsident Trump ist eine schwere Belastung für das transatlantische Verhältnis und er hat bislang nichts richtig gemacht. Die Militärintervention war aber die erste richtige Entscheidung seiner Amtszeit. Daher unterstützen ihn die Kanzlerin und der Außenminister auch.

Der bisherige Außenminister und neue Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich immer sehr zurückhaltend in Sachen Syrien geäußert. Jetzt erleben wir einen erstaunlichen Wandel der Bundesregierung.
Sigmar Gabriel hat in kürzester Zeit eine klare Sprache in der internationalen Politik gefunden – anders als der Überdiplomat Steinmeier. Das ist eine Belebung der deutschen Außenpolitik.

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