Nordkorea-Krise Ein Zeichen der Entspannung

Die Fronten zwischen den USA und Nordkorea hatten sich zuletzt immer weiter verhärtet. Nun scheint sich die Lage etwas zu entspannen.

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Kim Jong UN verzichtete zuletzt auf Drohungen in Richtung USA. US-Präsident Donald Trump äußerte sich daraufhin optimistisch, dass sich die Beziehungen zwischen beiden Ländern verbessern könnten. Quelle: dpa

Seoul In der Nordkorea-Krise mehren sich die Anzeichen für eine Entspannung. Der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un ordnete staatlichen Medien zufolge zwar den Bau weiterer Raketenteile an. Er verzichtete dabei aber auf die sonst üblichen Drohungen in Richtung USA. US-Präsident Donald Trump äußerte sich daraufhin optimistisch, dass sich die Beziehungen zwischen beiden Ländern verbessern könnten. „Ich respektiere die Tatsache, dass er anfängt, uns zu respektieren“, sagte Trump am Dienstag vor Anhängern. „Und vielleicht - wahrscheinlich nicht, aber vielleicht - kommt jetzt etwas Gutes.“

Die amtliche Nachrichtenagentur KCNA berichtete am Mittwoch, Kim habe bei einem Institut unter anderem Raketenantriebe in Auftrag gegeben. Die Produktionskapazitäten sollten erhöht werden. Von verbalen Angriffen gegen die USA wie in den vergangenen Wochen war keine Rede.

US-Außenminister Rex Tillerson hatte Nordkorea zuletzt gelobt, weil sich die Regierung seit der Verabschiedung einer UN-Resolution zurückgehalten habe. Er äußerte zudem die Hoffnung, dass in Zukunft ein Dialog möglich sein könnte.

Südkorea und die USA halten zurzeit Militärübungen ab, bei denen mit Computern ein Krieg auf der koreanischen Halbinsel simuliert wird. Nordkorea sieht diese als Angriffsvorbereitungen. Der Süden plant zudem am Mittwoch Zivilschutzübungen im ganzen Land.

Der UN-Sicherheitsrat hatte in diesem Monat die Sanktionen gegen Nordkorea verschärft. Hintergrund war der Test einer Interkontinentalrakete, die Experten zufolge auch die USA hätte erreichen können. Daraufhin kam es zu einem verbalen Schlagabtausch zwischen der Staatsführung in Pjöngjang und Trump, bei dem Trump mit „Feuer und Zorn“ und Kim mit dem Abschuss von Raketen in Richtung der US-Pazifikinsel Guam gedroht hatten.

Die USA verhängten nun weitere Strafmaßnahmen, die unter anderem Unternehmen aus China betreffen. Die Regierung in Peking kritisierte den Schritt und erklärte, die USA müssten den Fehler „unmittelbar korrigieren“. Eine Sprecherin des Außenministeriums forderte alle Seiten, insbesondere die USA und Nordkorea, zu Zurückhaltung auf. Die USA verlangen schon länger von China, den Druck auf Nordkorea zu erhöhen. Die Volksrepublik ist der wichtigste Handelspartner des isolierten Landes. Zuletzt fanden aber deutlich weniger nordkoreanische Waren den Weg nach China, nachdem die Regierung in Peking im Februar die Einfuhr von Kohle gestoppt hatte. Das erschwerte es der Regierung in Pjöngjang, Devisen zu beschaffen.

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