Renault-Nissan Frankreich liebäugelt mit Michelin-Chef als Ghosn-Nachfolger bei Renault

Der amtierende Renault-CEO sitzt im Gefängnis – nun soll der Chefposten neu besetzt werden. Die französische Regierung favorisiert Jean-Dominique Senard.

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Der amtierende Michelin-Chef wird von der französischen Regierung für die Neubesetzung des CEO-Postens bei Renault favorisiert. Quelle: Reuters

Paris Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire hat Michelin-Chef Jean-Dominique Senard als Nachfolger des in Japan inhaftierten Renault-Chefs Carlos Ghosn ins Gespräch gebracht. Senard sei eine anerkannte Größe in der Autoindustrie, sagte Le Maire der Zeitung „Journal du Dimanche“.

Außerdem habe der Michelin-Chef gezeigt, dass er einen großen Industriekonzern führen könne und sich der sozialen Verantwortung seines Amtes bewusst sei. „Es liegt nun am Verwaltungsrat, die Vorschläge der Berufungskommission zu prüfen“, ergänzte Le Maire. Die Regierung, die größter Renault-Aktionär ist, werde dabei mitreden.

Ghosn sitzt seit dem 19. November in Japan in Untersuchungshaft. Grund sind Vorwürfe, die seine Rolle als früherer Chef der Renault-Schwestergesellschaft Nissan betreffen. Der 64-Jährige soll seine Einkünfte zu niedrig angegeben haben. Zudem warfen die Strafverfolger Ghosn auch schweren Vertrauensbruch vor. Ghosn selbst - einst die treibende Kraft hinter dem Auto-Bündnis von Renault, Nissan und Mitsubishi - sagt, er sei „unrechtmäßig angeklagt“.

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