
Warschau US-Außenminister Rex Tillerson hat den Bau einer zweiten Erdgasleitung von Russland nach Deutschland kritisiert. „Die Vereinigten Staaten lehnen wie Polen die Pipeline Nord Stream 2 ab“, sagte Tillerson am Samstag in Warschau. Die Leitung am Meeresboden der Ostsee untergrabe die Versuche der Europäer, sich weniger abhängig von russischen Gaslieferungen zu machen.
Tillerson sagte, die Erdgasleitung sei nicht gesund für die Stabilität der europäischen Energieversorgung, sondern gebe Russland ein Werkzeug in die Hand, Energielieferungen als politisches Druckmittel einzusetzen. Dies sei Teil eines russischen Plans.
Der polnische Außenminister Jacek Czaputowicz sagte: „Wir teilen die Ansicht, dass es nötig ist, die Energieversorgung Europas breit zu fächern.“ Sein Land importiert seit vergangenem Jahr Flüssiggas aus den USA. Tillerson sprach sich für weitere solche Lieferungen aus und lobte Pläne für eine Pipeline von Norwegen nach Polen.
Czaputowicz sagte, Polen sei für die Stationierung weiterer US-Soldaten auf seinem Territorium. Die Anwesenheit von US-Truppen gebe seinen Landsleuten ein Gefühl der Sicherheit. „Wir wollen, dass diese Präsenz noch größer und wir wollen, dass sie dauerhaft wird“, sagte er.
Die USA haben im Rahmen zweier Einsätze seit vergangenem Jahr rund 5000 Soldaten in Polen stehen.