Skandinavien Die Zentrumspartei soll nun eine Regierungsbildung in Schweden ermöglichen

Sozialdemokraten und Moderate sind bislang gescheitert, eine mehrheitsfähige Regierung zu bilden. Nun soll es die Chefin der Zentrumspartei richten.

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Schweden: Zentrumspartei soll eine Regierungsbildung ermöglichen Quelle: dpa

Stockholm Gut zwei Monate nach der Parlamentswahl geht die Regierungsbildung in Schweden in eine neue Runde. Nach zwei gescheiterten Anläufen soll jetzt die Chefin der schwedischen Zentrumspartei, Annie Lööf, eine Koalition zusammenstellen. Parlamentspräsident Andreas Norlén erteilte ihr am Donnerstag den Auftrag für Sondierungsgespräche.

Lööf habe dafür eine Woche Zeit, teilte Norlén im Anschluss an seine Gespräche mit den Parteivorsitzenden mit. Lööf ist die dritte Parteivorsitzende, die diesen Auftrag bekommt. Vor ihr waren der Sozialdemokrat Stefan Löfven und der Chef der Moderaten, Ulf Kristersson, damit gescheitert, eine mehrheitsfähige Regierungskoalition zu bilden.

Am Mittwoch sprach sich die Mehrheit der Parlamentsabgeordneten gegen Kristersson als Ministerpräsidenten aus. Seit der Wahl am 9. September haben weder das konservativ-bürgerliche noch das rot-grüne Lager eine Mehrheit im schwedischen Reichstag. Mit den rechtspopulistischen Schwedendemokraten will keiner der Blöcke zusammenarbeiten.

Die Zentrumspartei gehört traditionell dem bürgerlichen Lager an. Dennoch stimmte sie am Mittwoch gegen Kristersson, weil sie nicht an einer Regierung beteiligt sein will, die mit Hilfe der Schwedendemokraten gewählt wurde. Auch die Liberalen versagten Kristersson ihre Unterstützung.

Lööf sagte, Kristersson sei nach wie vor ihr Kandidat für den Posten des Ministerpräsidenten. Ihr Ziel sei eine bürgerliche Regierung, die von Parteien des linken Lagers toleriert werde. Die Sozialdemokraten und die Linkspartei schlossen das allerdings aus.

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