Statistisches Bundesamt Wo Urlaub in Europa am günstigsten ist

Beim Urlaub im jüngsten EU-Mitglied Kroatien zahlen Touristen knapp 35 Prozent weniger als in Deutschland. Quelle: imago images

Haben Sie schon den Sommerurlaub gebucht? Eine neue Statistik zeigt: In manchen Ländern bekommen Sie doppelt so viel für Ihr Geld wie in Deutschland. Wo Sie Ihre Urlaubskasse schonen.

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Skandinavien-Urlauber wissen meist, worauf sie sich einlassen. Denn nicht nur müssen sie für Ferien in Norwegen, Schweden oder Dänemark Euro gegen die jeweils heimische Krone tauschen, auch zahlen deutsche Touristen im Schnitt deutlich mehr für Hotelaufenthalte oder Restaurantbesuche als im Vergleich zu einem Urlaub in der Heimat. Nach neuen Zahlen des Statistischen Bundesamtes ist Norwegen für Urlauber das teuerste Land in Europa. Hier müssen Reisende durchschnittlich 45,9 Prozent mehr zahlen als für vergleichbare Gastronomieleistungen in Deutschland. Gefolgt von Island (40,5 Prozent) und der Schweiz (39 Prozent).

Besonders günstig können die Deutschen dagegen Ferien in Bulgarien (-57,6 Prozent) und der Türkei (-53,4) machen. Aber auch in unserem östlichen Nachbarland Polen (-32,7 Prozent) oder beim jüngsten EU-Mitglied Kroatien zahlen Touristen knapp 35 Prozent weniger als bei einem Urlaub in Deutschland. Aber auch in Österreich (-3,5 Prozent) oder Großbritannien (-2,9 Prozent) zahlen Touristen im Schnitt etwas weniger für Hotels und Restaurants im Vergleich zu Deutschland.

Für die Berechnung verglichen die Wiesbadener Statistiker die Preisniveaus für Gaststätten- und Hoteldienstleistungen des Jahres 2017, die von der europäischen Statistikbehörde Eurostat herausgegeben werden und rechneten diese Indizes bis November 2018 fort.



Grund für die Unterschiede bei den Urlaubskosten in Europa ist vor allem das unterschiedliche Lohnniveau der einzelnen Länder beziehungsweise die Arbeitskosten. Denn die Löhne sind beim arbeitsintensiven Gastgewerbe ein treibender Kostenfaktor. Anders als beispielsweise bei Rohstoffen wie Öl und Gas zählen Hotel- und Gastronomieleistungen zu den sogenannten nicht handelbaren Gütern. Das heißt, ihre Preise werden nicht international festgelegt, sondern bestimmen sich über die nationalen Angebots- und Nachfragebedingungen.

Ein Blick auf die Arbeitskosten in Europa zeigt daher auch ein ähnliches Bild wie beim Preisniveau für Hotel- und Gastronomieleistungen. So weist Bulgarien die niedrigsten Arbeitskosten in der EU auf, mit gerade einmal 5,20 Euro je geleisteter Arbeitsstunde bei wirtschaftlichen Dienstleistungen. Dagegen führt Dänemark mit 44,30 Euro die Liste bei den durchschnittlichen Arbeitskosten an. Deutschland belegte 2017 mit durchschnittlich 31,90 Euro im Dienstleistungsbereich Platz neun im EU-Vergleich.

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