Vorreiter-Metropolen Von diesen sieben Städten können alle anderen lernen

Gut regierte Städte sind Zukunftslabore – und Schaufenster für kluge Politik. Von diesen sieben Vorreiter-Metropolen aus aller Welt sollten sich Deutschlands Bürgermeister 2019 inspirieren lassen.

ShenzhenVon Dieselgate keine Spur: Die 12-Millionen-Stadt im Süden Chinas ist weltweit die erste, die im Nahverkehr ihre Busflotte komplett auf elektrische Antriebe umgestellt hat. Mehr als 16.000 Busse, vor allem des heimischen Anbieters BYD, surren mittlerweile täglich durch die Straßen. Das ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auch noch preiswert: Im Vergleich zu Dieselbussen kommen die Stromer pro Jahr auf etwa 20.000 Euro geringere Betriebskosten. Als Nächstes sollen in Shenzhen dann sämtliche Taxis aus dem Verkehr gezogen werden, die noch mit Verbrennungsmotor unterwegs sind. Quelle: Laif
BangaloreWer nach einem Ort sucht, an dem Bildung und Know-how den ganzen Unterschied machen – hier ist er. Die indische Metropole ist vor allem eine Universitäts- und IT-Hochburg, die jedes Jahr Tausende Absolventen, noch mehr Ideen und sogar Milliardenkonzerne hervorbringt — etwa den Digitalriesen Infosys. Kein Wunder, dass Google an Ort und Stelle seit einigen Jahren sein größtes Forschungszentrum außerhalb der USA aufbaut. Das Weltwirtschaftsforum listete Bangalore deshalb zu Recht im Ranking der innovativsten Städte der Welt. Quelle: imago images
PittsburghDie ehemalige Kohle- und Stahlhochburg gestaltet mit Start-ups den Verkehr von morgen. Carsharing-Dienste wie Uber teilen ihre Verkehrsdaten mit der Stadt, um herauszufinden, wann Autos wo im Stau stehen; gleichzeitig erfassen andere Apps Risse und sich anbahnende Löcher im Asphalt. Mit diesen Daten lenkt Pittsburgh den Verkehr effizienter – und hebt die Infrastrukturplanung auf ein neues Niveau. Dazu passt, dass die Denkfabrik Brookings der Stadt gerade erst das Potenzial bescheinigt hat, in den Rang einer weltweit führenden Innovationsstadt aufsteigen zu können. Quelle: Getty Images
StockholmDie Start-up-Hauptstadt Europas? Träum weiter, Berlin. Es ist Schwedens Kapitale, die mehr Einhörner, also milliardenschwere Digitalunternehmen, hervorgebracht hat als irgendein anderer Ort in Europa — allen voran den Musikstreaminganbieter Spotify, den Kommunikationsdienst Skype oder das Fintech Klarna. Das Geheimnis des skandinavischen Digital-Ökosystems ist seine Stärke in der Breite: eine besondere Mischung aus viel freiem Kapital, gesellschaftlicher Offenheit und exzellenter Lebensqualität, gepaart mit hervorragenden Universitäten, makelloser Infrastruktur und – Achtung, Berlin! – ebenso agiler wie wohlwollender Politik. Quelle: Laif
La PazStuttgart, aufgepasst: An den Hängen von Boliviens Regierungssitz löst das mit rund 19 Kilometern Länge größte Seilbahnnetz der Welt gleich mehrere Probleme: Es entlastet die verstopfte Stadt, mindert Smog, senkt den Stress der Bewohner, verbindet arme und reiche Viertel. Rund 3000 Passagiere pro Richtung können stündlich transportiert werden. Und das Beste: Ein Touristen-Hotspot ist der „teleférico“ auch noch. Gondeln können also die bessere Metro sein. Quelle: Bloomberg
WienDer britische „Economist“ hat die österreichische Hauptstadt gerade erst zur lebenswertesten Metropole der Welt gekürt. Und zwar nicht wegen der für Großstadtverhältnisse überaus moderaten Mieten oder der berühmten Kaffeehäuser. Sondern für das Konzept „Stadt der kurzen Wege“. Was das bedeutet? Kluge Planung aus Bürgersicht: mit schönen Plätzen, extra breiten Bürgersteigen und einem besonderen Augenmerk auf fußläufig erreichbare Ärzte, Kitas, Supermärkte und Museen werden die innerstädtischen Quartiere aufgewertet. Einkaufszentren am Stadtrand hingegen, die nur mit dem Auto zu erreichen sind, sind out. Kurz gesagt: gut gemachte Urbanität. Quelle: Laif
AtlantaÖkologischer, grüner und sauberer möchten ja alle sein, aber die 500 000-Einwohner-Stadt will bis 2035 Nachhaltigkeitschampion der USA werden. Die Strom- und Wärmeversorgung soll dann ausschließlich aus sauberen Quellen stammen. Die Stadt hat dazu die „Atlanta Better Buildings Challenge“ ins Leben gerufen, die sich zentral um die großflächige Sanierung von Altbauen kümmert. Und alle Neubauten müssen schon jetzt den höchsten US-Ökostandards entsprechen, die den Energieverbrauch weiter spürbar senken. Der gesamte Business-Bezirk in Midtown wurde bereits zum Modellviertel erklärt. Selbst das Mercedes-Benz Stadium, Heimat des Football-Teams Atlanta Falcons, gilt als Energiesparwunder. Quelle: Getty Images
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