Aus Sicht von Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) muss Deutschland weitere Fortschritte machen beim digitalen Unterricht. Die vergangenen Monate hätten vielen Menschen „die enormen Chancen“ und „den großen Nutzen“ von digitalem Lehren und Lernen „vor Augen geführt“. Die „weit überwiegende Mehrzahl“ der Lehrerinnen und Lehrer habe im Lockdown „engagiert“ dafür gearbeitet, den Unterricht auch in der Krise durchzuführen. Dennoch stehe Deutschland beim digitalen Unterricht „noch nicht dort, wo wir hinwollen“: „Wir wollen und wir müssen noch besser werden“, sagte sie der WirtschaftsWoche. Denn digitale Bildung sei „kein Nice-to-have, sondern ein Must-have“. Allerdings brauche Unterricht „die persönliche Begegnung“. Digitale Bildung sei deshalb zwar „eine Bereicherung“, aber „kein Ersatz“.
Eine Voraussetzung für erfolgreiches digitales Lernen sei „eine gute technische Ausstattung“ der Schulen im Land. Dies sei mit dem Digitalpakt Schule „auf den Weg gebracht“ worden. Zum Erfolg brauche es aber auch „didaktische Konzepte“, damit „digitales Lernen seine Wirkung“ entfalte, betonte Karliczek. Weiterbildungen der Lehrer seien deshalb „ein zentrales Element“ im Digitalpakt.
Mit den Ländern wird derzeit über die Umsetzung der Sonderprogramme aus dem Konjunkturpaket verhandelt. Laut Bundesbildungsministerium (BMBF) sollen bis Ende August die Gespräche über die finanzielle Förderung von Systemadministratoren abgeschlossen sein.
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