Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet will sich unter den jetzigen Konstellationen nicht um den Vorsitz der Bundes-CDU bewerben. Nach dpa-Informationen aus Kreisen der NRW-CDU sagte Laschet am Mittwochmorgen in einer Telefonschaltkonferenz mit den Bezirksvorsitzenden, bei der jetzt geplanten Trennung von Kanzleramt und Parteivorsitz sei das Amt des Regierungschefs im größten Bundesland mit dem Vorsitz der Regierungspartei im Bund nicht dauerhaft zu vereinbaren.
Wie es weiter hieß, machten mehrere Teilnehmer der Telefonschalte deutlich, dass es jetzt ausschließlich um den Parteivorsitz gehe, und bestärkten Laschet darin, nur bei Aussicht auf ein neues Politikprojekt einen Wechsel nach Berlin in Erwägung zu ziehen. So hieß es explizit, dass „eine Neubewertung“ notwendig sei, wenn die Lage sich ändere und es nicht mehr nur um den Parteivorsitz gehe.
Laschet sagte demnach: „Wir müssen die Partei jetzt zusammenhalten.“ Wichtig sei ihm, dass die CDU am Kurs der Mitte festhalte. Die Gespräche mit den anderen Landesvorsitzenden werde er in den kommenden Tagen fortsetzen. Laschet halte es angesichts „der Zäsur nach 18 Jahren Vorsitz“ von Merkel für notwendig, „dass die Partei auch in ihrer ganzen Breite und Tiefe zu Wort kommen“ könne.
Deshalb will er dem Vernehmen nach für die Klausur des Bundesvorstands am Wochenende vorschlagen, dass die CDU Deutschland bis zum Bundesparteitag in Hamburg Regionalkonferenzen durchführen solle, auf denen sich die Kandidaten präsentieren können.