Wirecard-Ausschuss am 19. März 2021 Plötzlich feiern sich die EY-Prüfer als Aufklärer

Quelle: PR

Nachdem sie zur Aussage gezwungen werden, sagen der Ex-EY-Chef Hubert Barth und sein Kollege Christian Orth aus. Sie betonen, dass sie betrogen worden seien und am Ende den Skandal aufgedeckt hätten. 

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Thema des Tages:
Die Rolle der EY-Wirtschaftsprüfer

Die Zeugen:
- Christian Orth, EY
- Hubert Barth, EY

Christian Orth, EY-Wirtschaftsprüfer, zeigte sich bei seiner zweiten Vernehmung erleichtert darüber, dass der Bundesgerichtshof im Februar 2021 den Weg für die Aussage frei gemacht hatte. Orth durfte nun konkret über Wirecard sprechen und musste nicht mehr abstrakt darüber reden. Er berichtete, bei ihm sei der Alarm angegangen, als Wirecard Treuhandkonten von Singapur auf die Philippinen verlagert habe. Das sei für ihn ein Wendepunkt gewesen.

Man habe Test-Überweisungen von den Treuhandkonten gefordert. Die Testtransaktionen blieben aus, mit immer wieder neuen Begründungen. Es verdichtete sich der Verdacht, dass etwas nicht stimmt. „Wir haben dann mit der Vorstandsebene der beiden Banken Kontakt aufgenommen. Das war vollkommen unüblich. Tatsächlich war es so, dass wir dann die Bestätigung bekamen, dass die Konten nicht existieren.“ Orth argumentierte, dass EY keine Bankbestätigungen zu den Treuhandkonten habe einholen müssen, weil es sich um Treuhandkonten handelte und nicht um gewöhnliche Geschäftskonten eines zu prüfenden Unternehmens.

Hubert Barth verlor wegen der Wirecard-Affäre seinen Posten als Deutschland-Chef von EY. „Der Fall Wirecard ist ein Kriminalfall, ein einzigartiger Fall. Erst langsam beginnen wir zu verstehen, wie einige wenige an der Spitze des Unternehmens alle anderen getäuscht und betrogen haben“, sagte er.

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