
Rom In Italien sind die Preise erstmals seit 57 Jahren gesunken. Im Jahresschnitt 2016 lag die Inflationsrate bei minus 0,1 Prozent, wie das nationale Statistikamt am Mittwoch mitteilte. Grund dafür war vor allem die günstige Energie im Zuge des niedrigen Ölpreises. Die Kerninflation, bei der die oft schwankenden Preise für Energie und Lebensmitteln herausgerechnet werden, lag hingegen bei plus 0,5 Prozent. Zum Jahresende zog die Teuerung allerdings spürbar an: Die Inflation schnellte im Dezember auf 0,5 Prozent und damit auf den höchsten Wert seit gut zweieinhalb Jahren. Vor allem höhere Kosten rund um den Verkehr sorgten hier für Preisdruck – ähnlich wie auch bei anderen Volkswirtschaften der Euro-Zone.
Bereits am Dienstag hatten die beiden größten von ihnen – Deutschland und Frankreich – Daten zur Inflation veröffentlicht. Im Schlepptau der steigenden Energiepreise klettert die Inflation in Frankreich auf das höchste Niveau seit gut zweieinhalb Jahren. Die Verbraucherpreise lagen im Dezember 0,8 Prozent höher als vor Jahresfrist.
In Deutschland kletterte die Teuerungsrate noch höher, auf den höchsten Stand seit Juli 2013. Auch hierzulande sorgten vor allem steigende Energiepreise dafür, dass Waren und Dienstleistungen im Dezember durchschnittlich 1,7 Prozent mehr kosteten als vor einem Jahr, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Allein in Nordrhein-Westfalen stieg die Jahresteuerung im Dezember auf 1,9 Prozent. Im November lag die Jahresteuerung noch bei 0,8 Prozent. Über das Gesamtjahr 2016 gesehen blieb der Preisdruck allerdings gedämpft – im Schnitt stiegen die Verbraucherpreise um 0,5 Prozent, nach 0,3 Prozent 2015.
Eine geringe Inflation ist oft auch ein Beleg für maue Konjunktur. Die italienische Wirtschaft hängt seit Jahren dem Euro-Raum hinterher.