
Die chinesischen Handelszahlen sind im Februar so deutlich abgestürzt wie seit 2009 nicht mehr. Der Export fiel im vergangenen Monat aufs Jahr gerechnet um 25,4 Prozent, der Import ging um 13,8 Prozent zurück, wie am Dienstag veröffentlichten Daten zeigten. Die Zahlen sanken damit doppelt so stark wie von Volkswirten erwartet. Als Gründe für die Rückgänge werden eine schwache globale Nachfrage und geschlossene Geschäfte während des chinesischen Neujahrsfestes und damit verbundenen Ferien angesehen.
Die verschlechterten Handelszahlen verkomplizieren die Bemühungen der Kommunistischen Partei, die staatlich dominierte Wirtschaft zu reformieren. Die Werte erhöhen das Risiko von aus politischer Sicht gefährlichen Jobverlusten. Die Regierung hat davon abgesehen, im Handel für dieses Jahr ein Wachstumsziel bekanntzugeben. Im vergangenen Jahr sanken die Exportzahlen um 2,8 Prozent.
Der Einbruch von Chinas Außenhandel setzt sich damit ungebremst fort. Bereits seit gut einem Jahr ist Chinas Handel mit dem Rest der Welt kräftig ins Stocken geraten. Zu schaffen macht den Exporteuren des Landes vor allem die schwächelnde Weltwirtschaft, die die Nachfrage nach Produkten aus China sinken lässt.
Das sind die wettbewerbsfähigsten Länder der Welt
Während Deutschland im Vorjahr noch auf Rang sechs lag, schafft es die Bundesrepublik in diesem Jahr nur noch auf den zehnten Platz. Der mitteleuropäische Staat steht 2015 vor vielen Herausforderungen. Dazu gehört der Druck, die Energiewende zu meistern, die digitale Transformation der Industrie voranzutreiben und private und öffentliche Investitionen zu fördern.
Bauen kann Deutschland auf seine hoch qualifizierten Arbeitskräfte und eine Politik der Stabilität und Vorhersehbarkeit.
Schweden fällt im Vergleich zu 2014 um vier Ränge von Platz fünf auf Platz neun. Das nordeuropäische Königreich kann besonders mit qualifizierten Arbeitskräften, den stabilen politischen Verhältnissen, einem wirksamen Rechtssystem und einem starken Fokus auf Forschung und Entwicklung glänzen. Auch das Bildungsniveau ist sehr hoch und die Infrastruktur sehr verlässlich.
Auch Dänemark konnte sich im Vergleich zum Vorjahr verbessern, von Platz neun geht es hoch auf Platz acht. Gut schneidet das nordeuropäische Königreich bei Managementpraktiken, Gesundheit und Umwelt sowie Arbeitsstandards ab. Auf dem ersten Rang landet Dänemark in der Kategorie der Regierungseffizienz gleich fünf Mal, denn es zeichnet sich nicht nur durch eine besonders große Rechtstaatlichkeit aus, sondern auch dadurch, dass Bestechung und Korruption kaum eine Chance haben.
Norwegen kann im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von drei Plätzen verzeichnen und landet damit auf dem siebten Platz. Die skandinavische Halbinsel kann vor allem mit gesellschaftlichen Rahmenbedingungen aufwarten, mit denen sie im internationalen Vergleich auf Platz eins landet. Weitere Faktoren, mit denen Norwegen punkten kann, sind im Bereich der Regierungseffizienz zu finden. Chancengleichheit, Transparenz sowie Rechtstaatlichkeit sind nur einige der besonders effektiven Maßnahmen der öffentlichen Hand.
Für Luxemburg ging es von Platz elf im Jahr 2014 hoch auf Platz sechs. Sehr gut schneidet das Großherzogtum im Bereich der politischen Stabilität, der wettbewerbsfähigen Besteuerung, des unternehmerfreundlichen Umfeldes und der qualifizierten Arbeitskräfte ab.
Kanada hat es in diesem Jahr auf Platz fünf geschafft. Im Vorjahr landete der nordamerikanische Staat noch auf Platz sieben des IMD World Competitiveness Ranking. Die gute Platzierung hat Kanada vor allem der Stabilität und Vorhersehbarkeit in der Politik, dem hohen Bildungsniveau, qualifizierten Arbeitskräften und einem wirksamen Rechtssystem zu verdanken. Ganz gut schneidet Kanada auch aufgrund einer unternehmerfreundlichen Umgebung und einer offenen und positiven Haltung ab.
Der vierte Platz geht in diesem Jahr an die Schweiz. Unternehmen aus aller Welt wissen vor allem die sehr gute Infrastruktur des kleinen Alpenstaates zu schätzen. Die hohe Bildung und der Umweltschutz landen gar im Vergleich zu 2014 nicht mehr nur auf Platz drei, sondern gleich auf der Eins. Auch die robuste Wirtschaft, Arbeitsstandards, geringe Entlassungs- sowie Kapitalkosten sind im internationalen Vergleich so gut wie unschlagbar.
Unter die ersten drei schafft es in diesem - wie auch schon im vergangenen Jahr - der Insel- und Stadtstaat Singapur. Besonders punkten konnte das asiatische Land bei Unternehmen in diesem Jahr mit seinem institutionellen Rahmen, der im weltweiten Vergleich auf Rang eins landet. Außerdem liegt Singapur bei der technologischen Infrastruktur sowie der Bildung ganz weit vorne.
Platz zwei geht an die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong. Im Vergleich zum Vorjahr hat die chinesische Metropole zwei Plätze gut gemacht. Unternehmen aus aller Welt schätzen Hongkong insbesondere aufgrund der betriebswirtschaftlichen Gesetzgebung, der Managementpraktiken, der unternehmerischen Einstellungen und Werte und der technologischen Infrastruktur. Ganz gut steht Hongkong auch bei internationalen Investitionen, der Fiskalpolitik und bei den Betriebsfinanzen da.
Die wettbewerbsfähigste Volkswirtschaft der Welt sind die Vereinigten Staaten von Amerika. Das hat das IMD World Competitiveness Center in seiner aktuellen Vergleichsstudie bekannt gegeben.
Besonders attraktiv finden Firmen in den USA - laut Ranking - die dynamische Wirtschaft (66,2 Prozent), den guten Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten (55,1 Prozent), den starken Fokus auf Forschung und Entwicklung (49,3 Prozent) sowie das unternehmensfreundliche Umfeld (43,4 Prozent).
Punkten können die USA zudem als attraktiver Forschungsstandort. Nachholbedarf gibt es im Bereich der Schulbildung.
Ein weiteres Problem für chinesische Unternehmen sind neue, günstigere Wettbewerber vor allem in Südostasien. Weil in China die Lohnkosten steigen, können Länder dort nun deutlich günstiger produzieren, weshalb der zweitgrößten Volkswirtschaft Aufträge verloren gehen.
Die derzeit in Peking laufendende Jahrestagung des Nationalen Volkskongresses zeigt, dass China mit Hochdruck an einer Lösung für seine wirtschaftlichen Probleme arbeitet. Regierungschef Li Keqiang legte am Wochenende den neuen Fünf-Jahres-Plan des Landes vor, der die Wirtschaft auf ein neues Fundament stellen soll.
Statt weiter die „Werkbank der Welt“ zu sein, sollen die Unternehmen des Landes innovativer werden. Außerdem soll durch einen stärkeren Dienstleistungssektor der Binnenkonsum angekurbelt werden.
Nachdem Chinas Wirtschaft im vergangenen Jahr mit 6,9 Prozent so langsam wuchs wie seit 25 Jahren nicht mehr, soll das durchschnittliche Wachstum laut Li Keqiang in den nächsten Fünf Jahren mindestens noch 6,5 Prozent betragen. Experten halten es allerdings für unwahrscheinlich, dass Peking dieses Ziel erreichen kann, sollte sich die Abkühlung des Außenhandels im gleichen Tempo fortsetzen.