Um 15,5 Milliarden Euro Deutscher Außenhandelsüberschuss gesunken

Der deutsche Außenhandelsüberschuss ist gesunken. Quelle: dpa

Der deutsche Außenhandelsüberschuss ist im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt auf 7,25 Prozent gesunken. Er ist vor allem US-Präsident Donald Trump ein Dorn im Auge.

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Der viel kritisierte Überschuss Deutschlands im Handel mit anderen Ländern ist nach Angaben der Bundesbank im vergangenen Jahr gesunken. Der Leistungsbilanzüberschuss verringerte sich 2018 um etwa 15,5 Milliarden Euro auf circa 246,5 Milliarden Euro, wie aus dem am Montag veröffentlichten Monatsbericht der Deutschen Bundesbank hervorgeht. Deutschland führt seit Jahren mehr Waren und Dienstleistungen aus, als es einführt. Das ist vor allem US-Präsident Donald Trump ein Dorn im Auge. Kritik kommt aber auch von der EU-Kommission.

Im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) verringerte sich der Überschuss den Angaben zufolge auf 7,25 Prozent. Ein Grund war die Abkühlung des Welthandels, die den Export von Waren „Made in Germany“ dämpfte. Die Wareneinfuhren legten dank der Nachfrage im Inland dagegen kräftig zu. „Aus heutiger Sicht erscheint ein weiterer Rückgang des Leistungsbilanzsaldos bis zum Jahr 2020 wahrscheinlich“, erklärten die Notenbank-Experten. Der von der EU-Kommission vorgegebene Wert von 6 Prozent des BIP dürfte aber weiterhin übertroffen werden. Aus Sicht der Kommission gefährdet ein zu großer Überschuss eines Landes die wirtschaftliche Stabilität in Europa.

In die Leistungsbilanz fließt sämtlicher Austausch mit anderen Ländern ein, also auch Dienstleistungen sowie Erwerbs- und Vermögenseinkommen, wie etwa Zinsen und Löhne.

Die bisherige wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands in diesem Jahr beurteilt die Notenbank verhalten. Grund sei vor allem die sich weiter abkühlenden Industriekonjunktur. „Das Verarbeitende Gewerbe könnte damit das dritte Vierteljahr in Folge das gesamtwirtschaftliche Wachstum dämpfen“, hieß es. Der Bau und der private Konsum dürften die Konjunktur hingegen stützen. Die Verbraucher sind angesichts der historisch guten Lage auf dem Arbeitsmarkt und gestiegener Einkommen in Kauflaune.

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