Wachstum ZEW-Konjunkturerwartungen legen überraschend zu

In den Vormonaten war der Indikator fünfmal in Folge gefallen. Quelle: dpa

Die Experten bewerten die kommenden sechs Monate demnach besser als zunächst angenommen. Die Einschätzung der aktuellen Lage trübt sich jedoch ein.

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Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich im November überraschend aufgehellt. Das Stimmungsbarometer des Mannheimer Forschungsinstituts ZEW stieg gegenüber dem Vormonat um 9,4 Punkte auf 31,7 Punkte, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag mitteilte. Experten hatten im Schnitt einen Rückgang auf 20,0 Punkte erwartet. Zuvor war der Indikator fünfmal in Folge gefallen.



Die Bewertung der aktuellen Konjunkturlage trübte sich hingegen stärker als erwartet ein. Der Indikator fiel um 9,1 Punkte auf 12,5 Zähler. In der Eurozone war die Entwicklung ähnlich. Auch hier verbesserten sich die Erwartungen, und die Lagebeurteilung trübte sich ein.

„Die Finanzmarktexpertinnen und -experten blicken optimistischer auf die nächsten sechs Monate“, kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach. „Der erneute Rückgang der Lageeinschätzung zeigt jedoch, dass die Expertinnen und Experten für das aktuelle Quartal davon ausgehen, dass die Lieferengpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten sowie die hohe Inflationsrate die konjunkturelle Entwicklung belasten werden.“

LBBW-Analyst Jens-Oliver Niklasch sagte: „Wir haben nach zwei guten Quartalen in Folge zunächst wohl erst einmal eine holperige Wegstrecke vor uns. Insbesondere das Schlussquartal 2021 und der Auftakt 2022 dürften eher schwächer ausfallen als die Ergebnisse um die Jahresmitte 2021.“ Die Wirtschaftsweisen haben einem Insider zufolge ihre Wachstumsprognose für 2021 auf 2,7 von zuvor 3,1 Prozent gesenkt, aber für 2022 auf 4,6 (4,0) Prozent erhöht.

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