Gestörte Microsoft-Dienste Mit diesem Leichtsinn muss Schluss sein!

Quelle: REUTERS

Clouddienste haben vielen Firmen durch die Pandemie geholfen. Doch Microsofts Störung zeigt, wie riskant Abhängigkeit von einem Anbieter ist. Ein Kommentar.

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Den schweren Ausfall vieler Microsoftdienste am Mittwoch ausgerechnet mit dem russischen Angriff auf die Ukraine zu vergleichen, ist – zugegeben – gewagt. Dennoch, eine für die Betriebssicherheit von Unternehmen entscheidende Gemeinsamkeit gibt es: Beide Fälle offenbaren ein grundlegendes Risiko, das Firmen allzu leicht und sorglos eingehen.

So wie Energie- und Chemiekonzerne und andere Abnehmer fast blauäugig auf die ständige Verfügbarkeit von russischem Gas und auf einen Lieferanten vertrauten, führte auch die stundenlange Störung von Office, Teams und mehr Firmen, Behörden und Privatnutzern schlagartig vor Augen, wie riskant die Abhängigkeit von einem einzigen Zulieferer ist.

Alles aus einer Hand – das erleichtert den Einkauf; das Angebot umfassend und stets skalierbar scheinend – das verleitet zu Leichtsinn bei der Lieferkette. Und so angestrengt, wie die Wirtschaft seit einem Jahr alternative Energielieferanten sucht, so hektisch lief am Mittwoch allerorten die Suche nach Ersatz für Teams-Meetings oder E-Mail-Dienste.

Eine schwere Störung hat am Mittwochmorgen weltweit den Zugriff der Nutzer auf zahlreiche Cloud-Dienste von Microsoft beschränkt. Auslöser war wohl ein fehlerhaftes Update, so der IT-Konzern.
von Thomas Kuhn

Der Mangel an Vorsorge überrascht umso mehr, weil schon die Coronapandemie schmerzhaft offenbart hatte, wie zerbrechlich Lieferketten sind. So mancher hat das wohl schon wieder verdrängt.

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