Smartphone-Markt: Apple ergänzt iPhone-Palette um dünneres Modell
Apple erweitert sein iPhone-Angebot um ein dünneres Modell. Das iPhone Air ist 5,6 Millimeter dick und wirkt damit schlanker als die anderen Varianten. Es sei das bisher dünnste iPhone-Modell, betonte Apple-Manager John Ternus bei der Vorstellung.
Zugleich verspricht Apple die Leistung eines MacBook-Notebooks und einen besonders robusten Gehäuse-Schutz.
Das neue iPhone 17 gibt es darüber hinaus auch wie gewohnt als Standard-Modell und als teurere Pro-Version mit mehr Funktionen. Das Pro-Modell gibt es mit Orange auch in einer knalligen Farbe.
Apple schrumpfte die Technik
Das schlankere Design erforderte einen technischen Spagat von Apple. So gibt es nur ein Kamera-Objektiv. Dank Software und dem Linsen-Design soll aber auch eine Telefoto-Kamera mit 12 Megapixeln integriert sein.
Die Chips wurden geschrumpft, um möglichst viel Platz für die Batterie zu bieten. Dennoch entwarf Apple einen neuen externen Akku, der von Magneten an der Rückseite des Gerätes gehalten wird.
Analysten unsicher
Einige Marktbeobachter zeigten sich vorab nach Bekanntwerden erster Details in Medienberichten skeptisch, wie populär ein solches Modell sein kann. So verwies etwa Craig Moffett von der Finanzfirma Moffett Nathanson darauf, dass das Design für kürzere Batterielaufzeiten sorgen dürfte: „Ich bin nicht sicher, dass Leute allzu scharf darauf sein werden, einen solchen Kompromiss einzugehen.“
Spekulationen über ein zusätzliches dünneres iPhone hatte es schon seit einiger Zeit gegeben. Samsung kam Apple in dem Segment mit dem 5,8 Millimeter dicken Modell Galaxy Edge einige Monate zuvor.
Einige Branchenkenner sehen das iPhone 17 Air als Schritt in Richtung eines Falt-Handys. Die Rivalen Samsung, Huawei und Google haben solche Geräte seit Längerem im Angebot. Sie seien mit einem Marktanteil von aktuell weniger als zwei Prozent aber ein Nischenprodukt, betonte Chatterjee. Für das wichtige und hart umkämpfte China-Geschäft gilt ein Falt-iPhone jedoch als essenziell. Die Modelle der Konkurrenz sind bei den dortigen technikaffinen Verbrauchern beliebt.
Apple stellte außerdem die neuen Generationen seiner Smartwatches und Kopfhörer vor. Letztere bieten unter anderem die Möglichkeit der Übersetzung von Gesprächen in Echtzeit mit Hilfe Künstlicher Intelligenz (KI).
Die Aktien des US-Konzerns reagierten dennoch kaum auf die Produktpräsentationen und notierten zuletzt etwa ein halbes Prozent im Minus. Börsianer verwiesen darauf, dass das Unternehmen beim Zukunftsthema KI keine größeren Neuerungen angekündigt habe.
Bei KI müsse Apple den Rückstand schnell aufholen, betonte Branchenexperte Bob O'Donnell vom Research-Haus TECHnalysis. Werde Siri innerhalb der kommenden zwölf Monate nicht deutlich verbessert werde, könnten US-Nutzer verstärkt zur Konkurrenz abwandern.
Die für das vergangene Frühjahr angekündigten Verbesserungen für die digitale Assistentin Siri hat Apple wegen technischer Probleme auf das kommende Jahr verschoben. Einem Medienbericht zufolge will der US-Konzern hierfür künftig auf die KI Gemini der Alphabet-Tochter Google zurückgreifen. Für andere Funktionen nutzt Apple die Technologie des ChatGPT-Entwicklers OpenAI. Bei der Vorstellung seiner neuen Pixel-Smartphones hatte Google vor wenigen Wochen Gemini in den Mittelpunkt gerückt.
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